Madrid - Spanien will angesichts der kränkelnden Wirtschaft Zehntausende arbeitslos gewordene Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten sowie deren Familien zur Rückkehr in ihre Heimatländer bewegen. Als Anreiz sollen sie die gesamte ihnen zustehende Arbeitslosenhilfe erhalten, kündigte Arbeitsminister Celestino Corbacho am Freitag in Madrid an.

Radikaler Wandel

Die von der sozialistischen Regierung beschlossene Initiative bedeutet einen radikalen Wandel in der Migrationspolitik des Landes. Sie sieht vor, dass die Immigranten 40 Prozent des Geldes vor der Abreise und den Rest einen Monat nach der Ankunft im Ursprungsland ausgezahlt bekommen. Drei Jahre lang dürfen sie dann nicht nach Spanien zurückkehren.

Betroffen von der Regelung sind Immigranten aus 19 Ländern, mit denen Sozialversicherungsabkommen bestehen, darunter etwa Marokko, Ecuador und Kolumbien. Von den rund 2,2 Millionen Immigranten aus Nicht-EU-Staaten in Spanien sind derzeit etwa 190.000 arbeitslos. In Zeiten des Wirtschaftsbooms hatte Spanien Hunderttausende Einwanderer als Arbeitskräfte ins Land geholt und selbst illegalen Immigranten Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen gewährt. (APA/dpa)