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Mirko Messner klang fast ein wenig trotzig: "Wir haben sehr wohl eine Chance", sagt er. Der Spitzenkandidat der KPÖ hält den Einzug seiner Partei in den Nationalrat für möglich. Zweckoptimismus, würden wenig Wohlgesinnte sagen. Die Ausgangslage ist tatsächlich schwierig: Bei der Nationalratswahl 2006 erreichten die Kommunisten magere 1,01 Prozent. Und das trotz erhofften Rückenwinds aus der Steiermark, wo die KPÖ erst den Wiedereinzug in den Landtag feierte.

Damals wie heute hieß der Spitzenkandidat Mirko Messner - gemeinsam übrigens mit Melina Klaus. Mit dem Antritt der Gruppierung "Die Linke" ist es für die KPÖ nicht einfacher geworden. Man versteht sich trotzdem als einzige wirklich linke Partei, fordert einen Mietzinsstopp und einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent. Ab welcher Gehaltsstufe, ließ Messner offen. Der 59-Jährige ist kein Vollblutpolitiker, kleine Unsicherheiten sind daher leichter verzeihbar. Er könne nachlesen und Experten fragen, sagte er einmal.

Der Germanist und Slawist arbeitet als Publizist, er trat 1973 in die KPÖ ein und legte zehn Jahre später alle Funktionen eine Zeitlang ruhend: Er wollte die Entwicklung der Partei nicht mittragen.
Sollte der Einzug ins Parlament gelingen, sieht er sich in der Oppositionsrolle. Aber der Kandidat träumt schon von mehr: Einladungen zu Koalitionsgesprächen würde seine Partei folgen. (Peter Mayr, DER STANDARD, Printausgabe, 20./21.9.2009)