Budapest - Die im Zeichen des Kampfes gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und Rechtsextremismus gegründete "Ungarische Demokratische Charta" veranstaltet am Samstag um 15.00 Uhr ihre erste Kundgebung in Budapest. Die DemonstrationsteilnehmerInnen ziehen vom Clark-Adam-Platz über die Kettenbrücke zum Kossuth-Platz vor dem Parlament. Der sozialistische Premier Ferenc Gyurcsany und der liberale Oberbürgermeister von Budapest, Gabor Demszky, gehören zu den RednerInnen der Veranstaltung.

Reaktion auf rechtsextreme Attacken

Die "Ungarische Demokratische Charta" wurde bisher von rund 4.500 Personen unterzeichnet. Ihre Gründung war von Premier Gyurcsany initiiert worden, der nach Angriffen rechtsextremer Kräfte gegen die TeilnehmerInnen einer Homosexuellen-Parade im Juli in Budapest "berechtigten nationalen Selbstschutz" in Form einer "Ungarischen Demokratischen Charta" gefordert hatte.

Roma-Demonstration parallel

Parallel zur Charta-Demonstration findet ein Friedensmarsch von Roma-Organisationen in Budapest statt. Um 13.00 Uhr treffen sich die TeilnehmerInnen am Olympiapark und ziehen dann zum Holocaust-Denkmal am Donauufer. Wie der Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Roma (OCÖ), Orban Kolompar, erklärte, wollen die Roma mit dieser Veranstaltung gegen die Ausgrenzung der Volksgruppe demonstrieren. Es sei jeder/m TeilnehmerIn überlassen, ob er sich später der Demonstration der "Ungarischen Demokratischen Charta" anschließe oder nicht. Hinsichtlich der angekündigten Gegendemonstrationen rechtsextremistischer Organisationen hofft Kolompar, die Polizei werde den nötigen Schutz garantieren. Laut Medienberichten werde ein großes Polizeiaufgebot die einzelnen Veranstaltungen sichern.

Die rechtsradikale Jugendbewegung "64 Varmegye" ("64 Komitate") rief um 14.00 Uhr auf den Budapester Heldenplatz zu einer Kundgebung auf, um von dort durch Budapest zum Freiheitsplatz zu ziehen, der sich ganz in der Nähe des Kossuth-Platzes befindet, wo die "Ungarische Demokratische Charta" demonstriert. (APA)