Athen/Patmos- Die kleine griechische Insel Patmos leidet unter einem massiven Flüchtlingszustrom und schottet sich jetzt ab. Patmos werde künftig keine Bootsflüchtlinge mehr aufnehmen, beschloss der Gemeinderat der Insel nach einer stürmischen Sitzung, wie der griechische Rundfunk am Mittwoch berichtete. Seit Jahresbeginn seien auf der Insel mit ihren 3.000 Einwohnern 3.981 illegale Zuwanderer angekommen.

"Keiner kann von uns verlangen, dass wir mehr Menschen aufnehmen als die Insel selbst hat", erklärte der Gemeindepräsident. "Wir werden keine Flüchtlinge mehr aufnehmen." Ab dem 20. September würden auch die Fischer mit ihren Booten keine Migranten mehr von den umliegenden Felseninseln holen, wo sie häufig von Schleusern ausgesetzt werden.

Das knapp 45 Quadratkilometer große Patmos ist seit Monaten restlos mit Migranten überfüllt, auch weil sie nur schleppend von den Behörden zum griechischen Festland gebracht werden. Damit entstehen unmögliche Zustände, hieß es. Die Migranten, darunter auch Kinder und schwangere Frauen, lebten unter menschenunwürdigen Zuständen. (APA/dpa)