Wien - Die Österreicher müssen sich im heurigen Winter auf besonders hohe Heizkosten einstellen. Im Vergleich zu den Preisen vor zwei Jahren sind alle Brennstoffe - von Heizöl bis Hackschnitzel - deutlich teurer geworden. Einzig Pellets sind nun billiger zu haben. Bei den Lagerhäusern sind alle Heizmaterialien schon jetzt stark nachgefragt.

Die meisten österreichischen Haushalte heizen nach wie vor mit Öl und Gas. Laut Daten der Statistik Austria werden mehr als 955.000 Wohnungen mit Erdgas bezeiht, gefolgt von Öl (rund 876.300), Fernwärme (mehr als 662.800), Biomasse (rund 590.000) und Strom (mehr als 254.500).

Pellets-Boom

Die Nachfrage nach allen Brennstoffen ist derzeit schon gut, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Lagerhauskonzern Raiffeisen Ware Austria (RWA). Nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Preise für fossile Brennstoffe hätten viele Haushalte ihr Heizsystem auf alternative Energiequellen umgestellt. Besonders bei Pellets sei im Vergleich zum Vorjahr schon jetzt eine höhere Nachfrage festzustellen, für den Herbst rechnet man bei der RWA sogar mit einem "Boom in Richtung Pellets".

Engpässe wie im Winter 2005/06 werde es aber nicht mehr geben, wurde betont. Die Produktionskapazitäten seien im Laufe der Jahre deutlich ausgebaut worden, wodurch auch bei höherem Verbrauch die Versorgung mit Pellets gewährleistet sei. Pellest kosten derzeit 3,63 Cent je kWh. Vor zwei Jahren mussten dafür noch 4,80 Cent bezahlt werden.

In den vergangenen beiden Jahren ist der Kostenvorteil für das Heizen mit Pellets stetig gestiegen. Der Ölpreis hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und pendelt immer noch über 100 Dollar je Fass. Nicht nur Heizöl, sondern auch Gas und Strom haben sich dadurch deutlich verteuert. Damit sind Pellets, die in diesem Zeitraum sogar billiger wurden, heute der mit Abstand kostengünstigste Brennstoff für Haushalte.

E-Control rät zum Preisvergleich

Der Preis für Heizöl ist in zwei Jahren um 30 Prozent von 7 Euro-Cent für 1 kWh im Juli 2006 auf 9,12 Euro-Cent im September 2008 gestiegen. Erdgas hat sich in diesem Zeitraum von 5,4 auf 6,26 Cent pro kWh verteuert. Auch Brennholz (von 2,9 auf 3,82 Cent) und Hackgut (von 2,5 auf 2,93 Cent) sind teurer geworden. Am teuersten ist es bekanntlich, mit Strom zu heizen. Hier ist der Preis von 13,3 auf 17,73 Cent je kWh in zwei Jahren gestiegen.

Die Energieregulierungsbehörde E-Control rät den Konsumenten, den billigsten Anbieter zu suchen. Möglich ist dies beispielsweise mit dem Tarifkalkulator der E-Control. Der Verbrauch könnte durch Energiesparmaßnahmen sowie effiziente Heizanlagen gesenkt werden. (APA)