Ein Hieb mit der Baggerschaufel: Die Salzach darf in ihr Flussbett zurück.

Standard/Thomas Neuhold

Salzburg - Was dem Häuslbauer seine Gleichenfeier, ist dem Kraftwerksbauer die Rückleitung des Flusses in sein angestammtes Flussbett. Am Freitag war es beim neuen Kraftwerk im Pongauer Werfen so weit: Die trockene Baugrube wurde langsam geflutet, die Salzach durfte von der rund 400 Meter langen Umleitungsstrecke in ihr angestammtes Flussbett zurück.

Dort steht freilich inzwischen eine in rund zweijähriger Bauzeit errichtete Wehranlage. Um diese zu überwinden, muss die Salzach arbeiten: 76,5 Millionen Kilowattstunden soll das neue Kraftwerk ins regionale Netz abgeben. Das entspricht etwa dem Bedarf von 22.000 Haushalten. Im März kommenden Jahres sollen die zwei von Kaplanturbinen angetriebenen Generatoren in Betrieb gehen. Der Aufstau beginnt bereits in wenigen Wochen. Die Staulänge erstreckt sich immerhin auf 3,5 Kilometer.

Die Staustufe in Werfen ist nach St. Johann, Urreiting, Bischofshofen und Kreuzbergmaut das fünfte der Kraftwerkskette Mittlere Salzach. Alle fünf Laufkraftwerke sind Gemeinschaftsprojekte des Verbundkonzerns und des regionalen Energieversorgers Salzburg AG. In Werfen sind 63,5 Millionen Euro investiert worden. (Thomas Neuhold, Der Standard Print-Ausgabe, 13./14.08.2009)