St. Pölten - Der Tatverdächtige im Inzest-Fall von Amstetten hat neben Rudolf Mayer auch einen zweiten Anwalt. Karl Bernhauser vertrete Josef F. in zivilrechtlichen Angelegenheiten, verlautete am Freitag aus Justizkreisen. Diese Angaben wurden auch aus der Kanzlei des Juristen bestätigt. Bernhauser selbst war dort vorerst nicht erreichbar.

Noch ausständig in dem Fall sind ein psychiatrisches Gutachten über Josef F. sowie der Endbericht der Polizei, sagte Gerhard Sedlacek, der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, am Freitag. Die Schriftstücke sollen "nicht vor Ende September" bei der Staatsanwaltschaft eintreffen.

Am 27. April war in Amstetten bekanntgeworden, dass der 73-jährige Josef F. seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Verlies eingesperrt und sexuell missbraucht haben soll. Während der Gefangenschaft habe der Mann mit der heute 42-Jährigen sieben Kinder gezeugt. Eines von ihnen sei nach der Geburt gestorben, das tote Baby habe der 73-Jährige angeblich in einem Holzofen verbrannt. Josef F. war weitgehend geständig, er befindet sich in Untersuchungshaft. Die Anklageschrift gegen Josef F. soll im Herbst fixiert werden, ein Prozess gegen den Tatverdächtigen noch heuer stattfinden. (APA)