Antwerpen/Innsbruck - Alte Wälder spielen als CO2-Senke eine wesentlich größere Rolle als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Universität Antwerpen im Wissenschaftsmagazin "Nature". Es mag zwar sinnvoll sein, Wälder wiederaufzuforsten, noch sinnvoller sei es aber, alte Bäume nicht zu fällen, kommen die Forscher zum Schluss.

Bis vor kurzem waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass sehr alte Waldgebiete kein Kohledioxid mehr aufnehmen können. "Die Auswertung von 519 Waldgebieten in gemäßigten und borealen Zonen in den USA und in Mitteleuropa hat aber genau das Gegenteil ergeben", so Studienleiter Sebastiaan Luyssaert vom Department of Biology an der Universität Antwerpen. Sogar mehr als 300 Jahre alte Waldflächen erwiesen sich als effektive Treibhausgassenken. Überraschend sei das Ergebnis nicht gewesen, meint Luyssaert. Allerdings habe es bisher nur die Vermutung darüber gegeben, weswegen alte Wälder auch nicht durch Verträge geschützt seien.

Die Netto-CO2-Aufnahme eines Waldes gehe mit dem Alter zwar leicht zurück, dennoch binden aber auch 200 Jahre alte Wälder immer noch rund 2,4 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. (pte/red)