Devian soll "das Wasser des Ostens" werden.

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Devin - Die französische Wassermarke Evian ist weltweit vertreten. Jährlich werden rund 1,7 Milliarden Liter des Tafelwassers abgesetzt, in 120 Ländern. Das bulgarische Mineralwasser Devin ist hingegen außerhalb der Landesgrenzen noch nicht bekannt. Bisher jedoch konnten die Bulgaren mit knapp einem Zehntel der Kapazität dem französischen Vorbild Evian nicht das Wasser reichen.

Doch der Eigentümer von Devin, die österreichische Soravia Group hat mit der bulgarischen Wassermarke viel vor. "Wir wollen die lokale Marke etablieren, das Wasser exportieren und global bekannt machen", sagte Devin-Aufsichtsratspräsident und Soravia-Finanzvorstand Martin Ohneberg dem STANDARD bei einer Reise zur Wasserabfüllanlage in Bulgarien.

Devin ist am bulgarischen Wassermarkt der größte Player - 32 Prozent Marktanteil bringt die Firma der gleichnamigen 8000-Einwohner-Gemeinde auf die Waage. Seit 1991 existiert die Marke und setzt seitdem erfolgreich auf den "Evian-Faktor" des Kurortes. Der Ort in den Bergen ist in Bulgarien für die Spa-Hotels und die Wasserquellen bekannt. Doch die Soravia Group ist überzeugt, dass Devin für Größeres bestimmt sei. Diese Woche wurde die modernisierte Abfüllanlage eingeweiht, die jetzt auf dem aktuellsten Stand der Technik sei - das Know-how kommt vom deutschen Anlagenexperten Krones.

Wasser-Präsenz stärken

Mit den gesteigerten Kapazitäten wollen die Österreicher ihre Wasser-Präsenz in der Region stärken. Seit September stehen auch neue "Wasser plus" -Produkte, "Devin fresh", mit verschiedenen Geschmacksrichtungen von Apfel bis Orange-Kiwi in den Regalen. Damit soll nicht nur die Marktmacht in Bulgarien ausgebaut werden, sondern auch neue Märkte erschlossen werden. Devin kämpft bereits in Rumänien um Marktanteile. Rumänien-Manager Dragos Apostolescu ist positiv gestimmt: "Wir haben die Erwartungen klar übertroffen und verkauften bereits über eine Million Liter."

Dank der neuen Abfüllanlage soll die Expansion des Unternehmens an Fahrt gewinnen. 300 Millionen Liter können in Devin dank der neuen Anlage jährlich abgefüllt werden, 2007 waren es noch 180 Millionen Liter. "Die natürliche Kapazität der Quelle liegt bei einer Milliarde Liter pro Jahr, wir sind also noch nicht am Ende der Erweiterung angelangt", so Soravia-Vorstand Ohneberg.

Die Soravia Group möchte aber nicht nur organisch wachsen. "Wir prüfen zurzeit in ganz Südosteuropa Akquisitionen", gibt sich Ohneberg expansiv. In Serbien, Albanien und der Ukraine gebe es interessante Möglichkeiten. Ziel sei es, "das osteuropäische Wasser" zu schaffen. (Lukas Sustala aus Devin, DER STANDARD, Printausgabe, 12.9.2008)