Wien - Von chinesischen Zimmern über englische Gärten, russische Kirchen und buddhistische Tempeln bis zu italienischen Fresken reicht das Programm am diesjährigen "Tag des Denkmals". Am 28. September stehen dabei an mehr als 180 Orten in ganz Österreich "Kultur-Importe" aus der ganzen Welt im Mittelpunkt. "An diesem Tag sind wir das größte Freiluftmuseum Österreichs", sagte Barbara Neubauer, Präsidentin des Bundesdenkmalamts (BDA), am Donnerstag bei der Programmpräsentation in Wien.

Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos, für viele Objekte gelten allerdings beschränkte Anmeldezahlen. Im vergangenen Jahr konnten 38.000 Besucher begrüßt werden, doch möchte man mittelfristig eine ähnliche Begeisterung wie in Frankreich entfachen, wo am jährlichen Denkmalschutztag Hunderttausende Besucher gezählt werden. "Wir wollen wie die 'Nacht der Museen' oder die 'Nacht der Musik' werden", so Neubauer.

Heritage Days

Im Mittelpunkt stehen heuer die weit verzweigten Einflüsse des kulturellen Erbes. In allen Bundesländern werden dafür ausgewählte Denkmäler geöffnet und zahlreiche Sonderaktivitäten gesetzt. Im Burgenland führt beispielsweise der Maler Anton Lehmden durch das nach italienischem Vorbild errichtete Schloss Deutschkreutz. In Oberösterreich gibt es etwa einen literarischen Spaziergang auf den Spuren von Thomas Bernhard, in der Steiermark lassen sich in den Wäldern südlich von Irdning Befestigungsanlagen aus der Zeit der Napoleonischen Kriege besichtigen.

In Wien ist die griechisch-orthodoxe Kirche in der Griechengasse ebenso geöffnet wie der benachbarte Mandalahof. In der von orientaler Ornamentik geprägten Zacherlfabrik in Wien-Döbling gibt es eigene Führungen für Blinde und hochgradig Sehbehinderte, weiters wird den Bauten des slowenischen Architekten Joze Plecnik ein eigener Schwerpunkt gewidmet. Auch der im Vorjahr vom Publikum gestürmte Gipskeller unter der Hofburg ist heuer wieder zugänglich. Die Anmeldefrist für die Wiener Veranstaltungen startet am 15. September.

Seit 1991 werden auf Initiative des Europarats die "European Heritage Days" durchgeführt. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für die Vielfalt und den Wert des kulturellen Erbes zu stärken und zu vertiefen. (APA)