Wien - Eine Veröffentlichung von schwedischen Wissenschaftern, die im Jänner in der Zeitschrift "Nature" erschienen war und derzufolge sich die Arktis durch den Klimawandel in einer Höhe von drei Kilometern am stärksten erwärme, wurde nun durch eine schweizerisch-österreichische Studie korrigiert bzw. widerlegt. Nach Korrektur von systematischen Fehlern kamen Leopold Haimberger vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Uni Wien und seine Kollegen der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich zu dem Ergebnis, dass sich die Arktis doch in Bodennähe am stärksten erwärmt. Die neuen Erkenntnisse wurden in der jüngsten Ausgabe von "Nature" publiziert.

Die Wissenschafter um Rune Graversen von der Universität Stockholm hatten für ihre Berechnungen Daten eingesetzt, die zwischen 1958 und 2001 aufgezeichnet wurden und etwa Temperatur, Feuchtigkeit, Windstärke und Druck enthalten. Dieser Datensatz stehe Meteorologen weltweit zur Verfügung, dürfte aber nicht unhinterfragt übernommen werden, da er "Abweichungen und Fehler" enthalte, so Haimberger.

Die Forscher haben in der Folge ursprüngliche Berechnungen nachvollzogen, dabei aber die systematischen Fehler wegkorrigiert. Die Erkenntnisse zeigen, dass die auftretenden Temperaturmaxima in der Arktis in Bodennähe zu finden sind. Das bodennahe Maximum stehe auch im Einklang mit anderen, durch den Klimawandel bedingten und nachgewiesenen Faktoren, wie der Abnahme des Eises oder die zunehmende Luftverschmutzung. Die Arktis gilt generell als besonders stark von der Erderwärmung betroffen. (APA/red)