Die am Dienstag erneuerte Forderung von Wiens Bürgermeister Michael Häupl nach 1.000 zusätzlichen Polizisten für die Bundeshauptstadt hat bei der Rathausopposition zu heftigen Reaktionen geführt. ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter bescheinigte Häupl "unerträgliche Ignoranz", die Grüne Klubchefin Maria Vassilakou forderte mehr Gewaltprävention und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verlangte, dass Häupl sein "Gesudere" einstelle.

VP-Walter untermauerte den Vorschlag seiner Partei, eine 3.000-köpfige Stadtwache einzurichten, damit sich die Bundespolizei auf die Verbrechensbekämpfung konzentrieren könne: "Was Baden, Dornbirn oder Lech am Arlberg können, sollte auch in Wien kein Problem sein." Gegen diese Idee richtete sich Vassilakou und forderte stattdessen eine Aufstockung der Polizei um 900 Beamte. Überdies sei klar: "Die Polizei braucht mehr Migranten und mehr Frauen in ihren Reihen."

Strache beschied, dass Häupl - obgleich einer der Chefverhandler der Großen Koalition - nicht fähig gewesen sei, die benötigten 1.000 Polizisten für Wien zu lukrieren. "Sein Gesudere könnte er also vor dem Spiegel erledigen, statt damit die Öffentlichkeit zu langweilen", so Strache. Häupl habe hier kläglich versagt - zumal in Wien 1.600 Beamte fehlten. (APA)