Wien - Die Wiener Börse hat am Dienstag bei hohem Volumen mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der ATX fiel 64,02 Punkte oder 1,85 Prozent auf 3.400,02 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 54 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.454 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,71 Prozent, DAX/Frankfurt -0,48 Prozent, FTSE/London -0,84 Prozent und CAC-40/Paris -1,07 Prozent.

Nach einem freundlichen Start drehte der Markt im Verlauf ins Minus und baute seine Verluste im Späthandel kräftig aus. Belastet wurde der ATX vor allem von den deutlichen Abgaben der schwer gewichteten Aktien OMV, voestalpine und Verbund. In ganz Europa gaben Aktien der Stahl- und Energiebranche am Dienstag deutlich nach.

Voestalpine büßten 6,73 Prozent auf 30,50 Euro ein und markierten damit ein neues Jahrestief. Händlern zufolge litt die Aktie unter der europaweit schlechten Stimmung für Stahlaktien. Analysten vermuten als möglichen Auslöser für den negativen Branchentrend Meldungen, denen zufolge die brasilianische Vale do Rio Doce die Eisenerz-Preise für heuer erneut erhöhen will. Der Konzern gilt als weltgrößter Eisenerzproduzent.

Fundamental seien die deutlichen Abschläge bei der voestalpine allerdings nicht gerechtfertigt, hieß es am Markt. Die voestalpine sei mit Eisenerz gut versorgt, nur ein kleiner Teil davon komme aus Brasilien, so der Erste Group-Analyst Franz Hörl.

OMV sehr schwach

Sehr schwach zeigten sich auch OMV und verloren 3,28 Prozent auf 38,60 Euro (772.045 Stück). Verbund büßten 5,42 Prozent auf 44,31 Euro ein (304.094 Stück). Größere Verluste gab es auch bei den Aktien der Baubranche. Strabag verloren 5,44 Prozent auf 38,25 Euro (95.566 Stück). Wienerberger fielen um 1,93 Prozent auf 17,81 Euro (408.179 Stück).

Uneinheitlich zeigten sich nach der Kursrally vom Vortag die beiden Bankschwergewichte. Raiffeisen International stiegen um 0,96 Prozent auf 73,54 Euro (410.912 Stück). Erste Group ermäßigten sich hingegen um 0,31 Prozent auf 41,69 Euro (1.768.438 Stück). Am Montag hatten die beiden Aktien nach dem Rettungsplan für die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wie andere Bankwerte in Europa auch kräftig zugelegt.

Telekom Austria konnten ihr anfängliches Plus nicht verteidigen und schlossen 0,60 Prozent schwächer bei 14,96 Euro (1.768.438 Stück). Die ägyptische Orascom Telecom ist an der Telekom Austria einem Bericht des "Kurier" zufolge interessiert. Ein Verkauf des Staatsanteils an der Telekom knapp vor den anstehenden Neuwahlen gilt allerdings unter Branchenkennern als nicht realistisch. Für "sehr, sehr unwahrscheinlich" hält auch der Chefanalyst von Cheuvreux in Österreich, Alfred Reisenberger, einen Einstieg der Orascom Telecom.

Größter Gewinner im prime market waren am Dienstag CA Immo Anlagen mit einem Plus von 6,23 Prozent auf 10,40 Euro (184.155 Stück). Größter Verlierer waren bei allerdings schwachen Umsätzen SkyEurope mit einem Minus von 9,86 Prozent auf 0,64 Euro (156.791 Stück). (APA)

Die zehn größten Kursgewinner von Dienstag

  1. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG +6,23 Prozent
  2. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG +5,86 Prozent
  3. BWT AG +4,65 Prozent
  4. A-TEC INDUSTRIES AG +3,42 Prozent
  5. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +2,77 Prozent
  6. WOLFORD AG +1,99 Prozent
  7. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +1,67 Prozent
  8. OESTERR. POST AG +1,66 Prozent
  9. IMMOFINANZ AG +1,35 Prozent
  10. POLYTEC HOLDING AG +1,33 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Dienstag

  1. SKYEUROPE HOLDING AG -9,86 Prozent
  2. VOESTALPINE AG -6,73 Prozent
  3. STRABAG SE -5,44 Prozent
  4. VERBUNDGESELLSCHAFT AG KAT. A -5,42 Prozent
  5. CONSTANTIA PACKAGING AG -5,34 Prozent
  6. BENE AG -4,97 Prozent
  7. KAPSCH TRAFFICCOM AG -3,40 Prozent
  8. OMV AG -3,28 Prozent
  9. MAYR-MELNHOF KARTON AG -2,61 Prozent
  10. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -2,49 Prozent