Bild nicht mehr verfügbar.

Im Kaufpreis enthalten sind die UST-Schulden in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar.

Foto: AP/Mel Evans

Chicago  - Der Marlboro-Hersteller Altria kauft seinen US-Konkurrenten UST für 11,7 Mrd. Dollar (8,23 Mrd. Euro) und will sich damit auf seinem schrumpfenden Heimatmarkt besser behaupten. Wie der US-Tabak- und Lebensmittelkonzern am Montag mitteilte, sollen durch die Transaktion bis 2011 insgesamt 250 Mio. Dollar eingespart werden. Die UST-Schulden in Höhe von 1,3 Mrd. Dollar seien in dem Kaufpreis enthalten.

Pro UST-Aktie legt Altria 69,50 Dollar auf den Tisch, was einem Aufpreis von 29 Prozent zum UST-Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag entspricht, bevor die Übernahmegerüchte konkreter wurden. Am Montag legten die Anteilsscheine von UST im vorbörslichen Handel an der Wall Street von 67,55 Dollar auf 68 Dollar zu. Über eine Übernahme von UST war seit langem spekuliert worden.

UST dominiert mit seinen Marken Copenhagen und Skoal den US-Markt für rauchfreie Tabakprodukte - allerdings mit sinkender Tendenz: Angesichts knapperer Kassen verschmähen die Kunden immer häufiger die hochpreisigen UST-Produkte. Altria selbst kämpft mit einem schrumpfenden US-Zigarettenmarkt und hat sich deshalb in den vergangenen Monaten umstrukturiert. Mit Kostensenkungen und neuen Produkten will der Konzern die Einbußen im angestammten Kerngeschäft wettmachen.

Fusionen

Altria will wegen der Übernahme sein Aktienrückkaufprogramm von 7,5 auf 4 Mrd. Dollar reduzieren und von zwei auf drei Jahre strecken. Die US-Investmentbanken Goldman Sachs und JP Morgan stellen Altria zufolge sieben Milliarden Dollar für die Übernahme bereit. Die Ratingagentur Moody's änderte den Ausblick für Altria nach Bekanntgabe der Übernahmepläne von Stabil auf Negativ. Altrias Synergieeffekte könnten schwieriger erreicht werden als angenommen, teilte die Agentur am Montag mit.

Der Camel- und Pall-Mall-Hersteller Reynolds American hatte bereits 2006 den Tabakhersteller Conwood gekauft. Unter der Camel-Marke experimentierte Reynolds zudem mit rauchfreien Tabakprodukten, was den Konkurrenzdruck auf UST noch verschärfte. (APA/Reuters)