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Jankovic freut sich nur bedingt über Platz zwei.

Foto: APA/EPA/Lane

New York - Serena Williams hat zum dritten Mal nach 1999 und 2002 die US Open gewonnen und ist nach fünf Jahren wieder die Nummer eins der Welt im Damen-Tennis. Die 26-jährige US-Amerikanerin behielt im wetterbedingt auf Sonntag verschobenen Endspiel in New York gegen Jelena Jankovic mit 6:4,7:5 die Oberhand. Für die Weltranglisten-Zweite aus Serbien war es das erste Grand-Slam-Finale ihrer Karriere. Williams stand zum zwölften Mal bei einem der vier wichtigsten Turniere im Endspiel und holte ihren neunten Titel.

"Es war magisch"

"Es war magisch. Ich fühle mich, als ob ich eine neue Karriere begonnen hätte", meinte Williams nach dem "Doppelschlag". Die jüngere der beiden Williams-Schwestern hatte die Topposition in der Weltrangliste bereits von Juli 2002 bis August 2003 inne gehabt. Im Sommer 2006 war sie zwischenzeitlich auf Platz 140 der Weltrangliste zurückgefallen. Wiedergewonnen Fitness nach Verletzungen und in der Vergangenheit nicht immer vorhandene vollste Konzentration auf das Tennis haben Williams wieder an ihre besten Zeiten anknüpfen lassen. "Ich habe das ganze Jahr hart gearbeitet, bei vielen Turnieren gespielt und mich wieder an die Spitze zurückgearbeitet", betonte die US-Amerikanerin.

Im Duell zweier kampfstarker Spielerinnen entschied die größere Kraft zugunsten der Lokalmatadorin, die auch offensiver agierte. Nach einer 5:2-Führung wackelte Williams im ersten Satz noch einmal, ehe sie sich den Durchgang holte. Jankovic bekam aber zunehmend Hilfe durch Fehler ihrer zwischenzeitlich müde wirkenden Gegnerin. Beim 3:5 mobilisierte Williams noch einmal alle Reserven und wehrte drei Satzbälle in Folge ab.

Jankovic hatte Chancen

Jankovic vergab eine vierte Chance bei 5:4-Führung mit einem Doppelfehler. Nach gut zwei Stunden nutzte Williams ihren zweiten Matchball zum umjubelten Sieg. Für den Triumph kassierte sie 1,5 Millionen Dollar Preisgeld, die 23-jährige Jankovic erhielt die Hälfte. "Ich war stolz über den Finaleinzug, aber es ist immer enttäuschend, wenn man verliert", meinte die unterlegene Serbin. "Ich hatte in beiden Sätzen meine Chancen, aber Serena war heute zu gut".

Nun soll die Grand-Slam-Erfolgsstatistik von Williams in Melbourne, wo sie 2007 als Nummer 81 triumphiert hatte, zweistellig werden. "In Australien habe ich immer gut gespielt und da geht es ja demnächst wieder hin", meinte die dreifache Melbourne-Siegerin. Ein zweiter French-Open-Titel nach 2002 und weitere Erfolge in Wimbledon stehen außerdem auf ihrer Wunschliste der 26-Jährigen, die die Spitzenposition von der Serbin Ana Ivanovic übernimmt. Keine Spielerin vor ihr schaffte die Rückkehr auf den Tennisthron bisher nach einer so langen Unterbrechung. Der Heimtriumph in New York hievte sie auf Platz 3 der ewigen Preisgeld-Rangliste. Nur Steffi Graf und Lindsay Davenport haben mehr als 21,7 Millionen Dollar eingenommen.

Herren-Finale erst am Montag

Das Damen-Endspiel war wegen eines Ausläufers des Hurrikans "Hanna" auf Sonntag verschoben worden. Das Regenwetter hatte außerdem zur Unterbrechung des Halbfinales bei den Herren zwischen Andy Murray und Rafael Nadal geführt, das der Schotte gegen den Weltranglisten-Ersten aus Spanien am Sonntag mit 6:2,7:6(5),4:6,6:4 gewann. Murray traf im Finale am (heutigen) Montag ab 23.00 Uhr MESZ auf den Schweizer Titelverteidiger Roger Federer.(APA/dpa/Si/Reuters)