David Duchovny, den zehn Jahre "Akte X" zu einem harten Kerl gemacht haben, spielt die Hauptfigur Hank Moody.

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Wegen des Serientitels reichten die Red Hot Chilli Peppers eine Klage beim US-Sender Show-time ein: "Californication", das neben dem US-Bundesstaat auch auf das englische Wort für Unzucht (Fornication) verweist, ist das erfolgreichste Album der Band. "Sich einfach den Titel unseres Albums zu schnappen und damit irgendeine Fernsehserie zu machen und uns unserer Identität zu berauben ist einfach nicht richtig", maulte Frontman Anthony Kiedis.

Ob richtig oder falsch, Showtime gelang im Vorjahr mit "Californication", seit Freitag als einem der ersten deutschsprachigen Sender auch in ORF 1 zu sehen, der beste Serienstart seit Jahren. Eine zweite Staffel wurde in Auftrag gegeben, noch ehe die erste vollständig ausgestrahlt war, und läuft in den USA Ende September an. "Californication" ist eine tiefschwarze Satire auf den Lebensstil der hedonistischen Westküstler.

David Duchovny, den zehn Jahre "Akte X" zu einem harten Kerl gemacht haben, spielt die Hauptfigur Hank Moody, einen eigentlich erfolgreichen Schriftsteller, dem zurzeit kein neuer Roman gelingen will und der inzwischen auf höchst entspannte Weise alle mit ins Bett nimmt, die schnell genug in seinem offenen Sportauto sitzen. In Hanks tiefstem Inneren dürfen wir aber einen weichen Kern vermuten, hinter der Fassade des Lotterlebens einen zärtlichen Familienmenschen erkennen, der unter der Trennung von seiner Tochter und deren Mutter leidet.

Den Leidensweg durch Suff und besagte Unzucht geht Duchovny so herrlich unprätentiös und biestig, dass wir nur hoffen, er möge dem Schoße der Familie noch länger fernbleiben. (ih/DER STANDARD; Printausgabe, 8.9.2008)