Rom - Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hat angesichts der zunehmenden Gewalt in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur mit einer Einstellung der Hilfslieferungen in das Gebiet gedroht. Banditen und Entführer machten es immer schwieriger die drei Millionen Hilfsbedürftigen in der Region zu erreichen, erklärte die UN-Organisation am Sonntag in Rom. Mehr als 100 klar erkennbare Fahrzeuge des WFP seien in diesem Jahr bereits entführt worden. 69 Lastwagen und 43 Fahrer würden weiterhin vermisst.

Fahrer weigern sich

Fahrer weigerten sich zunehmend, bestimmte Routen zu fahren. Die stellvertretende WFP-Chefin im Sudan, Monika Midel, sagte, die Arbeit in einigen Gebieten Darfurs müsste unter diesen Umständen eingestellt werden. Aus Angst um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter hatte die Welthungerhilfe bereits Ende August die Versorgung von 450.000 Bürgerkriegs-Opfern in Nord-Darfur ausgesetzt. Kriminelle Banden hätten wiederholt Konvois überfallen und Mitarbeiter bedroht, erklärte die Hilfsorganisation.

Die Gewalt in Darfur hat nach Schätzungen der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren 300.000 Menschen das Leben gekostet, 2,5 Millionen wurden vertrieben. (APA/AP)