Ottawa - In Kanada wird am 14. Oktober zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren ein neues Parlament gewählt. Der vorgezogener Urnengang sei unumgänglich, weil eine ordentliche Arbeit des Parlaments wegen der Auseinandersetzungen über den Kurs in der Wirtschaftspolitik und über eine CO2-Steuer nicht mehr möglich sei, sagte Ministerpräsident Stephen Harper am Sonntag. In Zeiten wirtschaftlicher Probleme müsse sich die Bevölkerung nun zwischen Stabilität und riskanten Experimenten entscheiden, sagte der Regierungschef.

Konservative Minderheitsregierung

Die liberale Opposition sieht mit der Neuwahl ein Gesetz verletzt, das die nächsten Wahlen erst für Oktober 2009 festlegt. Harper führt seit zweieinhalb Jahren eine konservative Minderheitsregierung. Aktuellen Umfragen zufolge könnte seine Partei bei der Neuwahl eine Mehrheit der 308 Sitze gewinnen.

Nicht mehr kandidieren wird Belinda Stronach, die im April 2007 angekündigt hatte, zum Magna-Konzern ihres Vaters, des austro-kanadischen Unternehmers Frank Stronach, zurückzukehren. Sie war Abgeordnete und auch Ministerin. Die ehemals konservative Politikerin war im Mai 2005 in einer kritischen Phase zu den Liberalen gewechselt. (APA/Reuters)