Rangun - Die Militärjunta von Burma hat Berichte über einen Hungerstreik von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi infrage gestellt. Weder ihr Arzt noch ihr Anwalt hätten die Behörden über einen Hungerstreik informiert, sagte Polizeichef Khin Yee am Sonntag in Naypyidaw, der neuen Hauptstadt 350 Kilometer nördlich der Hafenmetropole Rangun. Allerdings sah der Arzt Tin Myo die 63-Jährige, die seit mehr als fünf Jahren in ihrem Haus in Rangun in Isolation festgehalten wird, zuletzt am 1. August.

Hungerstreik seit drei Wochen

Nach Angaben ihrer Partei, der Nationalliga für Demokratie, verweigert Suu Kyi seit drei Wochen Nahrungsmittellieferungen. Sie protestiere damit gegen ihren fortgesetzten Hausarrest. Im August sagte sie auch ein Treffen mit dem UN-Gesandten Ibrahim Gambari ab, weil er sich nach ihrer Meinung nicht genügend für ihre Freilassung einsetzt. Eine Freilassung erfolge "im Einklang mit den Gesetzen", sagte der Polizeichef.

Suu Kyi ist dem Militärmachthabern seit ihrem Wahlsieg 1990 ein Dorn im Auge. Sie erkannten das Ergebnis nie an. Der jüngste Hausarrest dauert seit Mai 2003. Damals hatten regierungsfreundliche Mobs ihren Konvoi angegriffen. Bei dem Überfall kamen mehrere Menschen ums Leben. Suu Kyi wurde Erregung öffentlichen Ärgernisses vorgeworfen. Selbst unter den drakonischen Gesetzen der Militärdiktatur ist die Maximalstrafe dafür fünf Jahre, doch wurde der Arrest im Mai um sechs Monate verlängert. (APA/dpa)