Die FPÖ hat sich empört über die Warnung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) vor einer blauen Regierungsbeteiligung gezeigt. In einer Aussendung am Freitag meinte Generalsekretär Harald Vilimsky, dass es nicht die Aufgabe des IKG-Präsidenten sein könne, "sich mit hanebüchenen und gehässigen Wertungen in den österreichischen Nationalratswahlkampf einzumischen". Muzicants Äußerungen seien "mehr als entbehrlich und in Schärfe zurückzuweisen".

Auf einer Pressekonferenz der Israelitischen Kultusgemeinde Wien betonten die IKG-Vertreter gestern 'ohne Wahlempfehlungen geben zu wollen', dass "eine Partei (die FPÖ), bei der es prominente Funktionäre gibt, die man per rechtskräftigen Gerichtsbeschluss als 'Kellernazis' bezeichnen könne und deren Gedankengut 'Nähe zum Nationalsozialismus' bescheinigt wurde, weder direkt noch indirekt in einer österreichischen Regierung vertreten sein sollte".

"Offenbar ist das die Art und Weise eines Herrn Muzicant, sich für die generösen Subventionen an die IKG sowie auch das behördliche Wohlwollen gegenüber zahlreichen Muzicant-Projekten zu interpretieren", verwies Vilimsky auf das Darlehnen der Republik sowie "unzählige Förderungen" für die IKG. Auch der Wiener Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein meldete sich zu Wort. Er bezeichnete den IKG-Präsidenten als "Pausenclown" und warf ihm Demokratieverachtung vor. Muzicant solle sich lieber um seine eigene Gemeinde kümmern, "da gibt es für ihn genug zu tun". (APA)