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Asif Ali Zardari, Witwer nach Benazir Bhutto.

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Saeeduz Zaman Siddiqui, der Kandidat Sharifs.

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Mushahid Hussain von der Partei Musharrafs.

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Asif Ali Zardari, Witwer nach Benazir Bhutto.

Erbe Bhuttos mit schlechtem Ruf und labiler Psyche

Asif Ali Zardari, der Kandidat der PPP (Pakistan People's Party), ist der Witwer der im Dezember 2007 ermordeten zweifachen Expremierministerin Benazir Bhutto. Er ist der politische Erbe, auch ihr Sohn Bilawal ist bereits in die Politik eingestiegen. Zardari ist Favorit bei den Präsidentschaftswahlen am Samstag: Gewählt wird durch ein Elektorenkollegium aus den beiden Häusern des nationalen Parlaments und den vier Provinzparlamenten.

Zardari wird auch von einem Teil der Bhutto-Anhänger abgelehnt. Die Mord- und Korruptionsanklagen gegen ihn, die ihn für elf Jahre ins Gefängnis brachten, bezeichnete Zardari immer als politisch motiviert. Nach seiner Haftentlassung 2004 ging er ins Exil und verbrachte die meiste Zeit in den USA, wohin er gute Beziehungen hat. Zuletzt tauchten Berichte über psychische Störungen auf. (guha)


Saeeduz Zaman Siddiqui, der Kandidat Sharifs.

Der Richter, der schon immer auf der Seite Nawaz Sharifs stand

Saeeduz Zaman Siddiqui ist der Kandidat, den der - wie Bhutto erst 2007 aus dem Exil heimgekehrte - frühere Expremier Nawaz Sharif und seine Muslim-Liga (PML-N) aufgestellt haben. Sharif hat die Regierung mit der PPP kurz nach dem Rücktritt von Präsident Pervez Musharraf verlassen, weil Zardari sich entgegen früherer Abmachungen weigerte, die von Musharraf entlassenen Richter wieder einzusetzen. Zardari fürchtet, dass sie sich nicht an die für ihn geltende Amnestie halten könnten - selbst will er jetzt jedoch alte Korruptionsfälle gegen Sharif wieder aufrollen lassen.

Siddiqui war früher Richter am Oberen Gerichtshof, er verlor seinen Posten nach dem Musharraf-Putsch im Jahr 1999, weil er schon damals als loyaler Mann des gestürzten Sharifs galt. Er ist 1937 im indischen Kalkutta geboren und mit seiner Familie 1956 nach Pakistan übersiedelt. (guha)


Mushahid Hussain von der Partei Musharrafs.

Wendiger Exjournalist, der Musharraf ein Jahr Gefängnis verzieh

Der dritte Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen am Samstag ist Mushahid Hussain Syed. Er wurde von der mit Sharifs Muslim-Liga konkurrierenden Muslim-Liga PML-Q aufgestellt, deren Generalsekretär er ist. Die PML-Q ist die Partei des zurückgetretenen Präsidenten Pervez Musharraf (der selbst als Präsident aber kein Parteimitglied war), sie wurde in der heutigen Form erst 2001 gegründet. Ihr alleiniger Zweck war, Musharraf eine Machtbasis zu verschaffen. Heute ist sie Oppositionspartei.

Syed war früher Journalist, unter Premierminister Nawaz Sharif diente er 1997 bis 1999 als Informationsminister. Nach Musharrafs Putsch ging er für länger als ein Jahr ins Gefängnis - Amnesty International setzte sich für ihn als politischen Gefangenen ein. Umso erstaunlicher war die Versöhnung mit Musharraf, für dessen PML-Q wurde er 2003 Senator. (guha/DER STANDARD, Printausgabe, 5.9.2008)