Nun ist es also so weit:

Österreich hat einen so genannten Popsuperstar. Man darf sich vielleicht mit Abstand noch einmal fragen, was Starmania eigentlich gebracht hat, ohne sich über unpeinliche oder peinliche Auftritte auslassen zu wollen: Die Show bestätigte bis zur letzten Minute eigentlich nur das Wissen über Entwicklungen und Abläufe im Fernsehen und in der heimischen Medienszene:

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1) Als der Tiroler Michael im Finale am Freitag

... eine Eigenkomposition sang und selbst am Klavier spielte, war klar, wer den Abend als Sieger beenden würde. Jener Kandidat, der am schnellsten lernte, wie man im Fernsehen Erfolg haben kann. Indem er die schüchterne Zurückhaltung des Anfängers ablegt und zum geschickten Selbstvermarkter mit Mut zur Entäußerung wird.

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2) Das Echtmenschen-fernsehen, das aus Herrn und Frau Gegenüber

... mittlerweile schon seit Big Brother Helden macht, scheint noch lange nicht ausgereizt. Aus Siegern werden Stars, die dann gemeinsam mit denen, die es schon sind (z. B.: Jennifer Lopez in Wetten, dass...? - hier im Bild mit Hermann Maier und Thomas Gottschalk) die fehlenden Unterhaltungskonzepte der Programmmacher ersetzen. Statt intelligenten, humorvollen Fernsehens wird Quatsch-Tratsch-TV serviert. Und das Publikum ist dafür auch noch dankbar.

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3) Die Allianz zwischen ORF, "Krone" und "News"

... bei der Vermarktung eines Fernsehevents funktioniert prächtig wie eh und je. Ganze Artikelserien über Starmania entstanden, die Autoren verbargen geschickt jeden analytischen Ansatz: Wer solche Partner hat, braucht keine Marketingabteilung mehr. (pi/DER STANDARD; Printausgabe, 23.2.2003)

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