New York - Am Ground Zero soll das höchste Gebäude der Welt entstehen. Dies sehen zumindest die beiden Entwürfe vor, die im Ideenwettbewerb für die Wiederbebauung des Ortes, an dem bei den Terrorangriffen vom 11. September 2001 das World Trade Center zerstört wurde, ins Finale gekommen sind. In der letzten Runde sind das Berliner Architektenteam rund um den Amerikaner Daniel Libeskind mit dem Projekt "Gardens of the World" sowie das internationale Team "Think" um die Architekten Rafael Vinoly und Frederic Schwartz mit ihrem "World Cultural Center". Die Vorschläge setzten sich unter mehr als 400 Bewerbungen durch.

"World Cultural Center" oder "Gardens of the World"

Rund eine Woche vor der endgültigen Entscheidung, ob der Entwurf der Architektengruppe Think eines "World Cultural Center" oder Daniel Libeskinds Vorschlag "Gardens of the World" als Grundlage für die künftige Architektur am "Ground Zero" herangezogen werden, gibt es einen erstaunlichen Umschwung in der öffentlichen Meinung über die beiden Entwürfe.

Hatte noch bei der Präsentation der beiden Entwürfe Anfang Februar die Gruppe Think Presse und Öffentlichkeit auf ihrer Seite, so haben sich laut New York Times sowohl der New Yorker Bürgermeister Michael R. Bloomberg als auch Gouverneur George E. Pataki nun positiv zu Libeskinds Idee geäußert.

"Platz des Lichts"

Ausschlaggebend für diese Favorisierung scheint das Denkmal zu sein, das Libeskind mit dem "Platz des Lichts" und der "Promenade der Helden" setzt. Am "Platz des Lichts" soll immer am 11. September im Zeitraum der Anschläge kein Schatten fallen.

Beide Architekten wurden Mitte des Monats aufgefordert, ihre Pläne zu ändern. Laut Think-Architekten Frederic Schwartz, waren diese Vorschreibungen zwar "reine Formsachen", dennoch deuten solche Aufforderungen darauf hin, das selbst die Entwürfe der beiden Finalisten nicht ganz den Vorstellungen der Öffentlichkeit entsprechen.

Die Spannung bleibt also erhalten, wer Ende des Monats als neuer Architekt für den Wiederaufbau des "Ground Zero" genannt werden wird. In jedem Fall rechnet man mit zehn Jahre Vorbereitungs- und Bauzeit. (APA)