Wien - Die OZSE hat den Tod eines oppositionellen russischen Journalisten in Polizeigewahrsam als Hinrichtung bezeichnet. Die Erschießung Magomed Jewlojews sei eine geplante Aktion gewesen, um die einzige kritische Stimme Inguschetiens zum Schweigen zu bringen, erklärte die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag in Wien. Die Polizei der südrussischen Region hatte mitgeteilt, der Journalist sei versehentlich von einer Kugel getroffen worden, als er nach der Waffe eines Polizisten griff. Menschenrechtsgruppen bezweifelten die Darstellung.

Nach Jewlojews Tod ist es in der Region zu regierungsfeindlichen Protesten gekommen, die mit Gewalt beendet wurden. Jewlojew, der die Intersetseite www.ingushetiya.ru betrieb, ist der prominenteste in Russland getötete Journalist seit der Ermordung von Anna Politkowskaja im Oktober 2006 in Moskau. (Reuters)