Baukasten für junge Künstler
Studierende der Wiener Kunstakademien haben für Okto die Sendung "Kit" konzipiert. Der Titel steht für den jeweiligen Sendungsinhalt, wie "Kunst in Town" oder auch profaner: "Kurzfristig irgendwo tachinieren".

Das Team um Miriam Lausegger gründete vor drei Jahren die Kommunikationsplattform für die junge, noch nicht etablierte Kunstszene Wiens. "Kit" stehe laut Lausegger jedoch auch für "einen Baukasten", sind die Sendungsinhalte doch eine bunte Mischung aus Reportagen, Interviews, Diskussionen und Kunstvideos. Künstlerisch gibt sich die Sendung auch selbst: Interviews werden etwa in der Vogelperspektive geführt.

Mit "Kit" hofft Betreiberin Miriam Lausegger, "ein ganz anderes Publikum, das normalerweise nicht in Galerien geht", zu erreichen. In Österreich sei "die junge Künstlerszene medial wenig vertreten", findet sie - werde doch immer nur über "ein paar berühmte Künstler, die meistens schon alt sind", berichtet. (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

Foto: Okto

Lebenstraum
Wie die Butter auf dem Brot: "Leute aus dem Alltag darstellen, die ihre Träume leben", ist das Ziel der Sendung "Butterbrot" von Harald Burger. Dafür geht er Fragen auf den Grund, was Menschen an Tätigkeiten fasziniert, warum sie diese mit Hingabe verfolgen und wie sie ihren Alltag im Spannungsfeld zwischen Realität und Illusion meistern. So wurden in einer Sendung Momentaufnahmen aus dem Leben heimischer Berufsmusiker präsentiert (Bild). Der absolute Lebenstraum für Burger, der sich mit einem Schmuckgeschäft selbstständig gemacht hat, sei, "dass viele Menschen meine Sendung anschauen". (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

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Fremdkultur
"Brigada" steht laut Sendungsmacher Ivan Kartchev für zwei Gruppen von Bulgaren: jene, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Kommunismus nach Österreich flüchteten, und die junge Generation, die seit 1990 zum Studieren ins Land kommt. Seinem Team gehören bulgarische Studenten an. Die Sendung stellt vor allem das kulturelle Schaffen junger bulgarischer Künstler vor, wie etwa das der Weltmeisterin im Bodypainting, Bella Vollen. Kartchev möchte "gegen allgemeine Vorurteile" wirken. Er selbst sei "sehr froh, hier studieren zu dürfen", "ab und zu" werde er aber "mit Fremdenfeindlichkeit" konfrontiert. (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

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Rauschmittel
Bunt gestaltet sich die "Queer Lounge" aus dem "vermutlich schwulsten Wohnzimmer des Landes". Beim Moderatorenduo hagelt es am Sendungsbeginn gegenseitige Komplimente: Martin Ebner sei "das Ecstasy des schwulen Fernsehens" und Stefan Sengstake "das beste legale Rauschmittel, das es zurzeit gibt". Gemeinsam berichten sie von rauschenden Partynächten sowie von sachlichen Themen aus dem Lifestyle- und Gesundheitsbereich. Die schräge und schrille Sendung soll laut Sengstake "nicht nur schwules Publikum erreichen". Denn auch für Menschen, die keine Insider sind, möchten sie "angreifbar sein". (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

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Schattenwelt
Frank und Alexandra Bogott liefern mit "Alles Schwarz" Produktionen "aus der Schattenwelt". Das nach eigenen Angaben erste TV-Magazin für Gothic Underground im deutschen Sprachraum berichtet von Konzerten, Vernissagen und anderen Ereignissen aus der dunklen Szene. Für den Deutschen Bogott sei Schwarz "eine Einstellung", die österreichische Subkultur aber "sehr klein und familiär". Seine Frau Alexandra moderiert in einem roten, mit Totenköpfen dekorierten Studio. Im Vorspann flüstert eine Stimme Ancien Le Greys Poem "Schwarz", das die laut Bogott "als solche leider nicht anerkannte" Farbe verteidigt. (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

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Frauenpower
„Feministische Perspektiven jenseits vom Malestream" präsentiert „an.schläge tv". Lea Susemichel und Saskya Rudigier, die hauptberuflich für das gleichnamige Printmagazin arbeiten, haben bereits mehr als 20 Sendungen über feministische Interventionen in der Öffentlichkeit, wie der radical cheerleading performance you can feminism, und Künstlerinnen konzipiert. Dabei richten sie sich „in erster Linie an Frauen aus der feministischen Community", so Susemichel. Sie habe aber die Hoffnung, dass „auch andere Männer und Frauen" zusehen, da das Medium Fernsehen „niedrigschwelliger als eine Zeitschrift" sei. (bf/DER STANDARD; Printausgabe, 3.9.2008)

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