Wien - Mit seinen Aussagen im STANDARD-Interview, wonach die Hedgefonds keinen Einfluss auf die Weltmarktpreise von Rohstoffen nähmen, hat Superfund-Gründer Christian Baha heftige Reaktionen hervorgerufen. Martin Mikulik, Vorstand der Kapitalanlagegesellschaft Security, verweist auf die Rolle von George Soros, der 1992 gegen das britische Pfund spekulierte und dieses aus dem Europäischen Währungssystem schoss. Und: Auch in der Asienkrise 1997 wurde davon ausgegangen, dass Hedgefonds mit Leerverkäufen die Währungen zu Fall brachten.

Mikulik teilt zwar die Auffassung Bahas, wonach die Volumina der "Heuschrecken" im Vergleich zu allen veranlagten Geldern nicht weltbewegend seien, allerdings seien die Mittel auf wenige Fonds konzentriert. Von den 1,6 Billionen Dollar, die Hedgefonds verwalten, entfielen rund zwei Drittel auf etwa 100 Anbieter. Durch den Hebeleffekt - nur ein kleiner Teil der Geschäfte ist kapitalgedeckt - vergrößere sich die Wirkung der Aktivitäten deutlich.

Auch Bahas Argument, Hedgefonds könnten die Risiken wegen des Setzens auf steigende und fallende Kurse austarieren, teilt Mikulik nicht: "Wenn man falsch liegt, verliert man mit beiden Strategien." (as, DER STANDARD, Printausgabe, 3,9.2008)