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1938: Im deutschen Scheidungsrecht, das am 1. August 1938 in Kraft tritt, gelten von nun an - ganz im Sinne der faschistischen Bevölkerungspolitik - Unfruchtbarkeit und die Weigerung der Frau, Kinder zu bekommen, als Scheidungsgrund.

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1948: In Paris verankert die Vollversammlung der UNO am 9. Dezember 1948 die Rechte der Frauen. Die Unterzeichner-Staaten verpflichten sich zur Verwirklichung von Idealen, welche Frauenrechtlerinnen bereits hundert Jahre zuvor gefordert hatten: Menschenwürde und Freiheit ohne Unterscheidung des Geschlechts sowie gleiche Rechte bei Eheschließung und -scheidung waren maßgeblich.

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1958: Am 13. Juni billigt das Schweizerische Parlament in Bern die Einführung des Frauenstimmrechts auf Bundesebene. In einem Volksentscheid wird es jedoch am 1. Februar 1959 wieder verworfen und erst 1971 eingeführt.Uneingeschränkt wählen dürfen Frauen in der Schweiz erst seit 1990.

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1968: In Deutschland entsteht die Neue Frauenbewegung. Ausgehend von den StudentInnen-Protesten gründen einige bewusste Frauen den Aktionsrat zur Befreiung der Frauen in West-Berlin und den Weiberrat in Frankfurt am Main. Wichtigstes Ziel damals: die Streichung des "Abtreibungsparagrafen" 218.

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1978: Bereits Anfang des Jahres erscheint das Buch "Gegen unseren Willen" der Autorin Susan Brownmiller, das bis heute zu den Standard-Werken der Frauenbewegung zählt. Im Fokus steht die Analyse des ideologischen Hintergrundes von Gewalt gegen Frauen.

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1988: Am 28. Oktober wird in Paris die "Pille für den Monat danach", das Anti-Gestagen RU 486 zugelassen. Mit dem Medikament, das allerdings nur in speziellen Kliniken erhältlich ist, können Frauen bis zu 49 Tagen nach Ausbleiben der Periode eine Schwangerschaft abbrechen. Bereits vier Wochen später wird die Pille aufgrund massiver Boykott-Drohungen militanter AbtreibungsgegnerInnen wieder vom Markt genommen.

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1999: Mit der ÖVP-FPÖ-Regierung tritt erstmals ein Mann das Amt als österreichischer Frauenminister an. Der Veterinärmediziner Herbert Haupt fühlt sich der Unterstützung von Männern mehr verpflichtet als das seine Funktion zulässt - und schafft eine männerpolitische Grundsatzabteilung. Seine Begründung: Immer mehr "hilfsbedürftige Männer" hätten sich bei der Gleichbehandlungskommission gemeldet. Dabei standen 145 diskriminierte Männer 627 ebensolchen Frauen gegenüber. 

(dabu/diestandard.at, 02.09.2008)