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Die Papaya reist aus Brasilien an. Das "clean-€uro"-Ideal verfehlt sie weit.

Foto: APA/EPA/Rungroj Yongrit

Wien - "Produkte kaufen, von denen ich weiß, wo sie herkommen", das ist die "beste Lösung" für Vera Besse, um nachhaltig konsumieren zu können. Früchte, die mit Flugzeug und Schiff Kontinente überquert haben, meidet sie.

Sie leitet das "clean€uro"-Projekt, das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit des eigenen Lebensstils selbst zu bewerten.

"Fair", "öko" und "nahe"

Die Methode von "clean€uro" ist auf drei Kriterien aufgebaut: "fair", "öko" und "nahe" müssen Produkte sein. Je mehr Informationen über ein Lebensmittel eingeholt werden können, desto genauer wird die Orientierungshilfe. Konsumenten können einen Schritt weiter gehen und ihren Lebensstil auf Nachhaltigkeit untersuchen.

Unter "fair" versteht man unter fairen Arbeitsbedingungen produzierte Waren, die durch eine sparsame Nutzung des Bodens erzeugt wurden. "Öko" ersucht die Konsumenten, Produkte aus kontrollierter biologischer Landwirtschaft und erneuerbare Rohstoffe zu kaufen.

Optimum: Waren aus dem eigenen Land

Mit der dritten Kategorie "nahe", soll betont werden, dass die Wege zu den jeweiligen Läden nicht zu lang sein sollten. Als Optimum gelten Waren aus dem eigenen Land.

Das beste Ergebnis in allen drei Kategorien zu erreichen ist schwierig, denn es reiche dafür nicht aus, in Fair-Trade-Shops einkaufen zu gehen, betont Besse: "Wenn man dorthin geht, hat man das eine Drittel, das Kriterium 'fair', erledigt."

Es gebe in diesen Geschäften zwar zunehmend biologische Waren, doch das Kriterium "nahe" habe sich damit nicht erledigt, schildert sie und erläutert dies mit dem Beispiel Honig aus Tasmanien.

Zusätzlich hat das "clean€uro"-Team Punkte festgelegt, die Konsumenten helfen sollen: "Weniger kaufen!", "Borgen und leihen!", "Dienstleistungen statt Produkte!", "Second Hand!", "Einkaufswege überdenken!", "Nachfragen!" oder radikaler: "Nicht kaufen!"(Tobias Meischl, Marie-Rose Cerny, Thomas Tophof/ DER STANDARD, Printausgabe, 2.9.08)