Die Doku "Waffenhandel - ein Bombengeschäft" ergänzt den Arte-Themenabend. Um 21.00 Uhr, Arte

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Unfassbare 700 Millionen Feuerwaffen sind weltweit im Umlauf, der illegale Handel blüht in unserer globalisierten Welt. Skrupellose Schmuggler setzen sich über internationale Waffenembargos hinweg, missachten das Völkerrecht und unterstützen Milizen und Diktatoren mit Kriegsmaterial.

Diese Schatten-Welt-Wirtschaft ist verantwortlich für Kriegsverbrechen, Unterdrückung und den Zusammenbruch von Zivilisationen. Der Dokumentarfilm Waffenhandel - Ein Bombengeschäft erzählt von dieser moralischen Bedenkenlosigkeit der Waffenhändler und beleuchtet die gefährliche Arbeit von Menschenrechtsaktivisten.

"Kalaschnikows gegen Bodenschätze"

Im Kongo beispielsweise liefern sich seit 1998 bewaffnete Milizen einen erbitterten Kampf. Nach dem Motto: "Kalaschnikows gegen Bodenschätze" gelangen trotz eines Embargos tausende Sturmgewehre ins krisengeschüttelte Land. Hilfsorganisationen suchen nach Beweisen, inwiefern höchste staatliche Stellen in die internationalen Waffendeals verwickelt sind. Wieso wird Guinea trotz massiver Menschenrechtsverletzungen militärisch von Frankreich unterstützt? Wieso entkommen Zwischenhändler immer wieder der internationalen Justiz?

Die UNO soll einen international ausgearbeiteten und allgemein anerkannten Vertrag über die Überwachung des Waffenhandels aufsetzen: 80 Prozent der Mitgliedsstaaten befürworten eine derartige Reglementierung, nur die USA sind dagegen.

Weil sie eine rechtsextreme Gruppierung Nicaraguas mit Waffen unterstützt haben, wurden die Vereinigten Staaten bereits vom Internationalen Gerichtshof angeklagt, aber, so der US-Botschafter in dem Film: Sein Land treffe eben seine eigenen Entscheidungen.(Valérie Michiels, DER STANDARD; Printausgabe, 2.8.2008)