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Berlusconi lobt den Rettungsplan, den sein Kabinett mit der Mailänder Bank Intesa San Paolo für die Alitalia verfasst hat.

Foto: AP/Corrado Giambalvo

Rom - Am Montag haben in Rom die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Regierung über den Jobabbau bei Alitalia begonnen. Arbeitsminister Maurizio Sacconi zeigte sich überzeugt, dass der Sanierung nicht mehr als 5.000 Stellen geopfert werden müssen. Die Verhandlungen mit den mehr als neun beteiligten Gewerkschaften könnten sich über mehr als einen Monat erstrecken. Die Gewerkschaften betonten, dass sie über den Plan verhandeln und ihn nicht als Ultimatum ansehen wollten.

Piaggio-Chef Roberto Colaninno, der als künftiger Vorsitzender der gesunden Teile von Alitalia für die Sanierung der Airline zuständig ist, hat einen Appell an die Gewerkschaften gerichtet. "Die Arbeitnehmerorganisationen müssen wissen, dass dies nicht eine normale Gewerkschaftsverhandlung ist. Die einzige Alternative zum Rettungsplan für die Alitalia ist die Pleite", sagte Colaninno im Interview mit der britischen Tageszeitung "Financial Times".

"Prestigereiche Fluggesellschaft"

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi lobte am Montag den Rettungsplan für die marode Fluggesellschaft, den sein Kabinett mit der Mailänder Bank Intesa San Paolo verfasst hat. "Die Regierung hat der Alitalia die Pleite erspart. Mit der Operation, die die Regierung vergangene Woche in die Wege geleitet hat, wird unsere Gesellschaft eine große und prestigereiche nationale Fluggesellschaft haben", sagte Berlusconi in einem TV-Interview.

Der Rettungsplan sei die einzige Lösung für die Alitalia. Die Regierung habe die Verschleuderung, oder noch schlimmer die Insolvenz der Fluggesellschaft vermieden, was 20.000 Menschen den Arbeitsplatz gekostet hätte. "Der Rettungsplan für die Alitalia ist ein großer Erfolg für diese Regierung, genau wie die Lösung des Müllproblems in Neapel. Die Regierung handelt, im Gegensatz zur Opposition, die nur kritisiert", erklärte Berlusconi.

Alitalia soll italienisch bleiben

Der italienische Regierungschef versicherte, dass die Alitalia in italienischen Händen bleiben werde. "Alitalia wird eine italienische Gesellschaft bleiben. Sie wird von Managern verwaltet werden, die absolut das Beste sind", erklärte der Ministerpräsident.

Corrado Passera, Geschäftsführer der Bank Intesa San Paolo, wies in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" den Vorwurf zurück, der Plan gehe zulasten der Konsumenten. Die Fluglinie unter italienischer Flagge fliegen zu lassen, würde Italien insgesamt im Tourismussektor und bei der Internationalisierung zugute kommen. Die Unternehmer der Rettungsmannschaft seien aus unternehmerischen Überlegungen in das Geschäft mit Alitalia eingestiegen. Verdeckte Abmachungen mit der Regierung gebe es nicht, die Lösung sei auch weder politisch links noch politisch rechts, so Passera. (APA)