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Steve Schmidt hat bei Karl Rove gelernt.

Foto: AP/Mary Altaffer

Washington - Eigentlich wollte Steve Schmidt nur am Rande am Wahlkampf von John McCain teilnehmen: Als Washington-Outsider hätte er es vorgezogen, seine Heimat Kalifornien nicht verlassen zu müssen. Seit Anfang Juli aber führt er als einer der wichtigsten politischen Berater von John McCain die täglichen Geschäfte des Wahlkampfes und erzielte nahezu über Nacht beträchtliche Erfolge: Mit Werbespots wie "Celebrity" , in dem Barack Obama als weltfremd dargestellt wird, und anderen scharfen Attacken gelang es, Obamas Vorsprung beträchtlich zu reduzieren.

Schmidt, der etliche Jahre im Weißen Haus verbrachte, ist dort durch die harte Schule des Bush-Strategen Karl Rove gegangen und war wesentlich am Erfolg der Wahlen im Jahr 2004 beteiligt. Er war auch Mitglied im berühmten "Breakfast Club" von Rove, der die Kampagne zur Wiederwahl von George W. Bush in die Hand nahm. Später setzte sich Schmidt für die Wiederwahl von Gouverneur Arnold Schwarzenegger ein.

Schmidt wuchs in New Jersey auf, besuchte die University of Delaware und begann sehr bald eine Karriere in der Politik. "Seine Kunst" , so eine ehemalige Kollegin, "ist seine Fähigkeit, Härte mit einem wirklichen Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der Presse zu vereinen."

Was den Boston Globe dennoch nicht hindert, ihn als skrupellos zu bezeichnen. Mit seinem glattrasierten Kopf wirkt der 1,82Meter große, 100 Kilo schwere Schmidt oft einschüchternd auf Journalisten; er konzentriert sich darauf, seine Pressekonferenzen per Telefon abzuhalten und seine Kommuniqués per E-Mail zu versenden. (Susi Schneider/DER STANDARD, Printausgabe, 1.9.2008)