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Neue Tricks

Vor wenigen Jahren war es noch ein Wunder, dass ein kleines Gerät Benutzerin oder Benutzer noch in den entlegensten Stadtteilen und Landstrichen verlässlich an ihr Ziel führen konnte. Nachdem heute bereits jedes bessere Handy mit GPS-Empfänger (für Ortsbestimmung mittels Satelliten) und digitalem Kartenmaterial ausgestattet ist, lernen traditionelle Navigationsgeräte immer neue Tricks, um gegen die Konkurrenz zu bestehen.

Foto. Reuters

Bis zur kleinsten Straße

Zum Beispiel gegen die neuen "Live"-Geräte von TomTom, dem holländischen Navi-Hersteller, die es jetzt in Deutschland gibt und die zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt auch in Österreich eingeführt werden sollen. Bis zu den kleinsten Straßen genau kennt das Navi die aktuelle Verkehrslage und rechnet Alternativrouten aus, um Staus oder zähen Verkehr zu vermeiden.

HD Traffic

Dazu verwendet es erstmals auch in Deutschland den von TomTom entwickelten so genannten "HD" (High Definition) Traffic: Es wertet die Bewegungsdaten von Millionen Handys aus, die laufend im Mobilfunknetz ihre Position melden. Verlangsamt sich auf einer Straße die Bewegung der Handys oder kommen sie gar zum Stillstand, heißt das: Stau. Die Daten werden anonymisiert von Großrechnern ausgewertet und dem Navi zur Verfügung gestellt.

Foto: TomTom

Mit Reiseinfos

Einen gänzlich anderen Ansatz, um aus dem Navi mehr zu machen, verfolgt Merian, der Geografie vor allem durch seine Reiseführer in Buch- und Heftform verbunden. Merian ergänzt bei seinen Merian-Scout-Navi-Geräten die Routenführung durch Informationen aus seinen Reiseführern: Bilder und Texte, die am Display gezeigt und/oder vorgelesen werden. Dies kann in vielfältiger Form genutzt werden, als eine Art (von Schauspielern gesprochener) "Begleittext" auf der Fahrt, oder man lässt sich vom Merian-Navi durch eine Stadt oder Region führen, ähnlich wie in Museen heute Audio-Guides durch Ausstellungen lotsen.

Foto: Merian

Integration von Flickr-Bildern

Die Navi-Geräte des Herstellers Mio bieten zwar keine Reiseführer, aber greifen auf Bilder des Online-Fotodienstes Flickr zurück, um Fotos von den jeweils angesteuerten Orten aufs Display zu zaubern. Andere Möglichkeiten, mehr aus dem Navi zu machen, sind bei Mio Geräte mit Fernsehempfang (DVB-T); MP3-Musik können ohnehin bereits fast die meisten aller Navis abspielen.

Foto: Mio

Für Outdoor-Einsätze

Der Hersteller Garmin, der sich mit TomTom um den Titel des Markführers matcht, hat eine Reihe von Geräten, die sich speziell für den Outdoor-Einsatz eignen: Auf Motorrädern, Fahrrädern, beim Wandern oder Bootfahren. Das bezieht sich einerseits auf die äußerlichen Anforderungen: wasser- und staubdicht, stoßfest. Aber es bezieht sich auch auf die Art der Navigation, die zu Fuß oder auf einem Wasserweg anders als im Auto sein muss. (Helmut Spudich aus Berlin/ DER STANDARD Printausgabe, 30. August 2008)

Foto: Garmin