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Werner Faymann kann sich applaudieren: die SPÖ überholt mit dem Anti-Teuerungs-Kurs die ÖVP.

Foto: AP/Punz

Wien - Die Gunst der Wähler wird neu verteilt. War die ÖVP noch klar in Führung, als die Volkspartei die Regierung aufkündigte, hat die SPÖ nach ihrem Anti-Teuerungspaket in fast allen Umfragen die Spitzenposition übernommen. Beide Parteien liegen aber durchwegs unter der 30-Prozent-Marke. Die FPÖ könnte die 20 Prozent schaffen, ist mit einer Ausnahme auch sicher auf Platz drei vor den Grünen. Ziemlich fix in den Nationalrat einziehen dürfte das BZÖ, für die anderen Kleinparteien wird es eng.

In einer angesichts des Samples von 1000 Befragten besonders aussagekräftigen Imas-Umfrage für die Tageszeitung "Die Presse" halten die Sozialdemokraten bei 26-28 Prozent und lassen damit die ÖVP hinter sich, die derzeit 25-27 Prozent der Stimmen auf sich vereinen könnte. Rang drei in der Wählergunst geht laut Imas an die FPÖ, für die sich 17-19 Prozent der Befragten erwärmen konnten. Die Grünen liegen bei 12-14 Prozent, auch das BZÖ käme mit 6-8 Prozent souverän in den Nationalrat. Eng würde es für die Kleinstgruppen. Am ehesten Chancen auf den Parlamentseinzug haben Liste Dinkhauser und Liberales Forum, für die jeweils 3-4 Prozent ausgewertet wurden.

FP klar Dritte

Das einzige Meinungsforschungsinstitut, das derzeit die ÖVP alleine an der Spitze sieht, ist OGM. Die Volkspartei kommt in einer Studie für das "profil" auf 28 Prozent, die SPÖ auf 27 Prozent. Allerdings wird für die ÖVP ein deutlicher Verlust von drei Prozentpunkten gegenüber der letzten Untersuchung ausgewiesen. Die FPÖ würden nun 18 Prozent wählen, die Grünen 12 Prozent. Das BZÖ legte zu und käme nun auf 6 Prozent.

Ein knappes Rennen an der Spitze zeigte zuletzt auch eine Gallup-Umfrage für die Tageszeitung "Österreich". Laut dieser dürfte die SPÖ mit 27 Prozent rechnen, die ÖVP mit 26 Prozent. Stark liegt in dieser Umfrage die FPÖ mit 19 Prozent, die Grünen hätten 12 Prozent sicher, das BZÖ fünf Prozent. Liste Dinkhauser und LIF rangieren exakt an der Vier-Prozent-Hürde.

Das Institut "market" sieht in einer Umfrage für das aktuelle "News" ebenfalls die SPÖ mit 28 Prozent an der Spitze, während die ÖVP nur 26 Prozent der Stimmen auf sich vereinen könnte. Auf Platz drei folgen die Freiheitlichen mit ihrem derzeitigen Umfragen-Höchstwert von 20 Prozent. Die Grünen kämen auf 13 Prozent, das BZÖ nur auf vier Prozent. Liste Dinkhauser und LIF würden mit drei Prozent den Einzug in den Nationalrat verpassen.

Schließlich verkünden auch die parteinahen Meinungsforschungsinstitute noch einen knappen Vorsprung der SPÖ in der Wählergunst. Laut Fessel-Gfk (VP-nahe)-Umfrage, von der die "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) berichtet, weisen die Sozialdemokraten einen Vorsprung von zwei Prozentpunkten gegenüber der Volkspartei auf - 28:26. Die FPÖ könnte 17 Prozent erwarten, die Grünen 12 Prozent. Für das BZÖ wurden "mehr als vier Prozent" eruiert. Das LIF steht an der Kippe.

Als einziges Institut ein Unentschieden auf Platz eins erkennt das SP-nahe Ifes-Institut. In einer Umfrage, die am Freitag in der Gratis-Zeitung "Heute" publiziert wurde, könnten sowohl SPÖ als auch ÖVP 26 Prozent erwarten. Die Grünen lägen hier entgegen allen anderen Erkenntnissen vor der FPÖ - mit 16:15. BZÖ mit fünf Prozent und Liste Dinkhauser mit vier Prozent könnten mit Plätzen im Hohen Haus rechnen. (APA)