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Grafik: APA

Wien - Die börsenotierte österreichische Baugesellschaft Strabag SE hat im ersten Halbjahr 2008 bei Umsatz und Bauleistungen kräftiger zugelegt als erwartet. Der konsolidierte Umsatz stieg um 18 Prozent auf 4,78 Mrd. Euro, die Bauleistung um 19 Prozent auf 5,296 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Freitag ad hoc mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit je plus 14 Prozent gerechnet. Das Betriebsergebnis (EBIT) war saisonal bedingt negativ, mit minus 28,4 Mio. Euro hat es sich zum Vorjahreszeitraum jedoch um 31 Prozent verschlechtert. Analysten waren im Schnitt von minus 17,4 Mio. Euro ausgegangen.

Konzernchef Hans Peter Haselsteiner ist von der weiteren positiven Entwicklung überzeugt: Die Strabag SE werde "ihre Versprechen einhalten und im Geschäftsjahr 2008 ein ansprechendes Ergebnis liefern" - trotz des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Wegen der branchentypische Saisonalität könne ein witterungsbedingtes Minus im ersten Halbjahr in der Regel in den zweiten sechs Monaten überkompensiert werden, so die Strabag.

Mit einem Anstieg um 28 Prozent erreichte der Auftragsbestand per 30. Juni mit 13,657 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Damit seien bereits mehr als 100 Prozent der geplanten Bauleistung für 2008 abgedeckt. Die Strabag sei damit "bestens gerüstet, ihre Marktanteile in den osteuropäischen Märkten zu steigern und die Marktführerposition in Deutschland, Österreich und Ungarn weiter zu festigen. Die Neuaufträge entfielen zum größten Teil - mit 56 Prozent - auf das Segment Hoch- und Ingenieurbau, der Verkehrswegebau steuerte weitere 25 Prozent bei.

Russland

Russland weist mit über 2 Mrd. Euro und einem Anteil von 15 Prozent bereits den zweithöchsten Auftragsbestand im Konzern auf, dieser Wert hat sich im Jahresabstand mehr als verdoppelt. Der russische Oligarch Oleg Deripaska, der mit 30 Prozent an der Strabag beteiligt ist, will nach früheren Berichten fünf bis sieben Milliarden Dollar (3,39 bis (4,74 Mrd. Euro) in der Olympiastadt Sotschi investieren, die Strabag hofft dort auf Projekte im Volumen von 1,4 Mrd. Dollar.

Im Gesamtjahr 2008 rechnet der Baukonzern aufgrund der Zukäufe nun mit einer Steigerung der Bauleistung und des Umsatzes von 25 Prozent. Mit der Expansion in margenträchtige Länder und Segmente der Bauwirtschaft sollte zudem eine Steigerung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 30 Prozent und damit eine leichte Verbesserung der der EBIT-Marge gelingen, heißt es von Unternehmensseite weiter. Das Ergebnis je Aktie drehte von minus 0,24 Euro im 1. Halbjahr des Vorjahres auf plus 0,01 Euro.

Konsolidierung

Vor allem wegen der Erstkonsolidierung der ungarischen Tochter AKA Alföld Koncessizios Zrt sei die Bilanzsumme von 7,74 auf 9,12 Mrd. Euro gestiegen, in der Folge sank die Eigenkapitalquote von 40 auf 32,9 Prozent. Mittelfristig wird eine Eigenkapitalquote zwischen 20 und 25 Prozent angestrebt. Die frühere Netto-Cash-Position entwickelte sich in eine Nettoverschuldung von 921,6 Mio. Euro.

Der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit lag mit -346,4 Mio. Euro unter dem Vergleichswert von -248,3 Mio. Euro, der Cash-flow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich wegen Akquisitionen und Expansionen von knapp -300 Mio. Euro auf -591,7 Mio. Euro. Da der Konzern weniger Bankverbindlichkeiten einging, reduzierte sich der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 290,9 auf 24,9 Mio. Euro.

Die Mitarbeiterstand erhöhte sich wegen gestiegener Bautätigkeit und der erfolgten Akquisitionen - um 16 Prozent auf 66.042 Personen. (APA)