Casting-Karriere für Selbermacher Kärnten kürte Harald Kulterer. Nun wählt das Burgenland.

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Jois - Leicht möglich, dass Historiker die ersten Jahre dieses Jahrtausends einmal als die Epoche der Casting-Events bezeichnen werden. Schließlich gilt das olympische Motto: Wer nie beim Dabeisein wahrgenommen wurde, der hat nicht gelebt - wobei es längst total egal ist, wobei man eigentlich mitgemacht hat.

Und so falsch ist dieser Zugang auch gar nicht. Schließlich tauchen ehemalige Big-Brother-, Starmania- oder Taxi-Castingshow-Kandidaten im späteren Leben dann so gut wie nie in einem Kontext auf, der mit dem Casting-Thema zu tun hat: Das Suffix "Ex-" bleibt ihnen - und hebt sie für immer über die Masse.

Darum ist es auch kein Wunder, dass sich heuer mehr als 700 Menschen darum bewarben, "Heimwerkerking" oder "Heimwerkerqueen" einer Baumarktkette werden zu dürfen. Heute, Freitag, werden am Weingut Hillinger mit den burgenländischen Selbermach-Regenten die letzten Teilnehmer des Finales (26. 10. in Wien) erkoren.

Dass es da um echtes Können geht, steht natürlich außer Frage: Im Vorjahr etwa mussten die Finalisten auf der Bühne ein Vogelhäuschen zusammenstecken. Und das kann Misswahl-Fragen, Containerdorf-Bewohnen oder Ekliges-Zeug-Essen allemal das Wasser reichen. (rott, DER STANDARD - Printausgabe, 29. August 2008)