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Die heurige Erdäpfelernte soll heuer besser als im Vorjahr und über dem langjährigen Durchschnitt ausfallen.

Foto: dpa/Breloer

Wien - Die heurige Erdäpfelernte soll heuer besser als im Vorjahr und über dem langjährigen Durchschnitt ausfallen. Die ersten Rodungen ließen auf dieses Ergebnis schließen, erklärte Ferdinand Lembacher von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Bei den Speiseerdäpfeln wird mit einem verkaufsfähigen Ertrag von 35 Tonnen je ha gerechnet. Zum Vergleich: 2007 betrug der Hektarertrag zwischen 25 und 30 Tonnen.

Bei den Speiseindustriekartoffeln, die für Pommes Frites, Chips und Knödel verwendet werden, rechnet der Experte mit einem Ertrag zwischen 40 und 45 Tonnen je ha. In Gebieten mit intensiver Bewässerung könnten auch "Spitzenerträge" von 50 Tonnen je ha erzielt werden. Im Vorjahr wurden in Trockengebieten zwischen 25 und 35 Tonnen/ha geerntet.

Auch bei den Stärkeerdäpfeln, die zum Beispiel für die Papier- und Lebensmittelindustrie verwendet werden, konnten die Erträge gesteigert werden.

Niedrigere Preise

Was die Preise betrifft, so sind die Erzeugerpreise für die Speisekartoffeln gesunken, sagte Lembacher. Wurden 2007 noch 15 oder 16 Euro für 100 Kilo bezahlt, seien es heuer zwischen 7 und 8 Euro. Bei den Speiseindustrieerdäpfeln seien die Preise im Schnitt um 10 Prozent in die Höhe geklettert. Im Vorjahr bekam der Bauer laut Lembacher rund 10,60 Euro pro 100 Kilo und heuer seien es 11,50 Euro.

Aufgrund dieser Preiserhöhung und der gestiegenen Preise für Energie und Logistik werden die Pommes Frites beispielsweise des heimischen Kartoffel- und Strudelspezialist Frisch & Frost (Bauernland, Toni Kaiser) teurer. Im Schnitt sollen die Preise um 10 Prozent angehoben werden, erklärte Geschäftsführer Gerfried Pichler. Die Preiserhöhung soll noch diesen Herbst durchgeführt werden, kündigte Pichler an.

Insgesamt werden in Österreich rund 22.400 ha Ackerland für den Erdäpfelanbau bewirtschaftet. Für den Anbau von Speiseerdäpfel werden rund 10.500 ha verwendet (+ 6 Prozent gegenüber 2007). 3.600 ha entfallen auf die Produktion von Speiseindustriekartoffeln (- 9 Prozent) und auf einer Fläche von etwas mehr als 5.600 ha werden Stärkekartoffeln angebaut. Das größte Anbaugebiet liegt in Niederösterreich, wo sich 80 Prozent der Gesamtanbaufläche befinden. (APA)