Wien  - Der ORF plant in den kommenden zwei Jahren massive Einsparungen im Personalbereich. Vom Jobabbau betroffen sollen laut ORF-Geschäftsführung auch Führungskräfte sein. ORF-Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser empfahl vergangene Woche im STANDARD die Einsparung der Online-Direktion sowie des Online-Direktors. Dagegen verwehrt sich nun der stellvertretende ORF-Betriebsratsvorsitzende Michael Götzhaber, der diese Äußerung gegenüber der APA zu "Mosers Privatmeinung" erklärte.

"Die Einsparung des Onlinedirektors ist kein allgemeiner Wunsch des Zentralbetriebsrats", so Götzhaber, der in rund zwei Jahren die Nachfolge Mosers als Vorsitzender der Belegschaftsvertretung antritt. Götzhaber verwehrt sich insgesamt gegen Zurufe von außen und betont, die Geschäftsführung müsse selbst evaluieren, welche Konsequenzen sie zieht. Schließlich sei es "Aufgabe der Geschäftsführung zu entscheiden, wie das Unternehmen aufgestellt ist und die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit einzelner Direktoren zu prüfen".

Dass sich der ORF zur Evaluierung der Wirtschaftlichkeit immer wieder externe Unternehmensberater ins Haus holt, wie derzeit im Onlinebereich, stößt hingegen auch bei Götzhaber auf Kritik. "Uns stören die vielen Unternehmensberater, die die Aufgabe der Geschäftsführung übernehmen."

Kein Verständnis hat der Zentralbetriebsrat für die zuletzt öfters erhobene Forderung nach einer Trennung in einen gebührenfinanzierten Bereich mit ORF2 und Ö1 und einen werbefinanzierten Teil mit ORF1, Ö3 und FM4. Das hatte zuletzt Raiffeisengeneralsekretär und ÖVP-Abgeordneter Ferry Maier gefordert. Götzhaber hält dem entgegen, dass der ORF ein "öffentlich-rechtliches Gesamtpaket" sei, "zu dem sowohl die Fernsehsender als auch die Radios, der Onlinebereich und aller Landesstudios dazugehören". Die Abspaltung einzelner Bereiche hält er für "absurd". (APA)