The Dynamites: "Kaboom!"
Im Windschatten des Erfolgs von Sharon Jones und den phänomenalen Dap Kings, tauchen nun auch die Dynamites auf. Ihrem Namen verpflichtet machen sie ihm alle Ehre und pflegen einen explosiven Funk, der dann am besten einfährt, wenn Deep-Souler-Charles Walker, der als Stimme verpflichtet wurde, dieselbe erhebt und die fette Produktion veredelt. Ansonsten orientiert sich die Band etwas zu sehr an den J. B.'s, der Begleitband von James Brown. Wer das mag: Your album! (Ter A Terre/Hoanzl)

Link:
www.thedynamites.net

 

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Los Torpedos: "Oysters And Wine"
Neues aus Linz am Mississippi gibt es nach einer längeren Pause auf "Oysters And Wine zu hören. Der famose Dreier Los Torpedos hat sich drei Jahre nach dem Tod ihres Gründers Heinz Raberger dazu aufgerafft mit einem neuen Drittel weiter zu machen und bietet wieder prächtige Blues-Etüden im Klangkostüm von Tuba, Klampfe und Haudrauf - plus Spaßetteln wie Kazoo! Derartig interpretiert man Klassiker wie A Whiter Shade Of Pale oder würdigt Raberger im Lost Torpedo Blues. Eine der lässigsten Bands des Landes. Fakt. (Extraplatte)

 

Link:
www.lostorpedos.org

 

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Michael Franti & Spearhead: "All Rebel Rockers"
Der bloßfüßige Weltverbesserer mit HipHop-Vergangenheit (Disposable Heroes of HipHoprisy) und Wahnsinnsstimme zeigt sich nach dem mäßig inspirierten Vorgänger "Yell Fire" wieder in Bestform und jongliert, Reggae, beseelten Funk und politischen Ungehorsam in bester Qualität. Wem bei „Little Bit Of Riddim" nicht der Arsch in Bewegung gerät ist möglicherweise schon tot. (Anti/Edel)

Link:
www.stayhuman.org

 

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Randy Newman: "Harps And Angels"
Wenn ihn Walt Disney mit den Soundtracks zu irgendwelchen Zeichentrickfilmen nicht so sehr in Beschlag nehmen würde, könnte der große humanistische Zyniker auch öfter Alben wie dieses veröffentlichen. "Harps And Angels" besitzt nicht die Qualität von "Bad Love", dem Vorgänger von 1999, aber eine wunderbare Sammlung von Songs eines immer noch scharfsinnigen Beobachters der Welt ist es allemal. Man höre nur "A Few Words In Defense Of Our Country". Ein Guter. (Warner)

 

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Holy Ghost Revival: "Twilight Exit"
Mutig. Die britische Band legt sich die Latte verdammt hoch, versucht sie sich doch an einer Kunst, in der die Sparks unangefochtene Meister sind. Wie die beiden Eigenbrötler Ron und Russell Mael in den 70ern geklungen haben, will es auch dieses Revival haben: Also Glam-orientierter, knackiger Rock mit ins hysterisch kippendem Gesang, bei dem insgesamt ein paar sehr lässige Posongs abfallen. Wer mit der Gnade der späten Geburt ausgestattet ist, mag das sogar als aufregend neu empfinden. (1965/Hoanzl)

Link:
www.holyghostrevival.co.uk

 

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Bomb The Bass: "Future Chaos"
Die britischen Sampling- und Dancefloor-Pioniere Bomb The Bass kehren mit ihrer ersten Veröffentlichung seit sehr langer Zeit wieder und verpflichten dafür einige ausgewählte Gastsänger ans Mikro: Neben Paul Conboy, der den größten Teil bestreitet, sind auch Jon Spencer und Mark Lanegan zu hören. Beide unterstreichen damit ihre bereits mehrfach ausgewiesene Kompatibilität zu den Genres Dancefloor und elektronische Musik. (K7/Hoanzl)

Link:
www.bombthebass.com

 

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Name: "Same"
Ein Konzeptalbum zum Thema namen. Klingt ein bisserl bescheiden gedacht, offenbart sich aber als erlesener heimischer Sampler, der jeweils einen Song mit einem Namenstitel beisteuert: Dass zumindest bezüglich der Titel Damenamen dominieren, verwundert bei den vielen Bubenbands nicht. Wurscht. Bell Etage, Kreisky, Blind Idiot Gods und andere mehr erfreuen mit lässigen, verwegenen und/oder absonderlichen Oden an Dorothea, Jaqueline (Autsch!), Eva und Co. Gute Sache. (Kürbis/Trost)

Link:
www.kuerbis.at

 

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Pivot: "O Soundtrack My Heart"
Ein Dreier aus Australien, der in Chicago sein Debütalbum produziert und in England bei Warp veröffentlicht ist Pivot, der darauf elektronisches Knusperzeugs über Synthie-Pop schmiegt, der sich gerne bei ästhetischen Vorbildern wie The Human League bedient. Dazu wird die Gitarre misshandelt und auch sonst wird eher kompromisslos gemeuchelt ohne dabei unsexy zu werden. (Warp/Edel)

Link:
www.pivotpivot.net

 

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Lottergirls: "Right On"
Irgendwo auf diesem Album singt angeblich die Disco-Peitschenschwingerin Amanda Lear ("Follow Me"!!!). Weiter auffallen tut sie nicht. Fetisch, bekannt von den Berlinern Terranova, produziert jedenfalls als Lottergirls knackig-dreckigen und referenzvollen Dancefloor und bat dafür diverse Damen um ihre Stimmen - etwa Princess Superstar. Das Ergebnis ist von den offenbar angestrebten LCD Soundsystem dann doch eher sehr weit weg, nicht ankommen kann aber auch reizvoll sein. Zumindest wenn die Vokalbeiträge sich nicht auf dünnen Kreischgesang beschränken. (Ministry Of Sound/Edel)

Link:
www.lottergirls.com

 

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Tar: "Jackson"
"Jackson" war 1991 die zweite LP der US-amerikanischen Noise-Rock Band Tar, die mit ihren explosiven Stop-And-Go-Motiven sowie genialischen Wall-Of-Sounds den "test of time" bis heute mühelos besteht. Auf Am Rep erschienen steht es auf selber Höhe wie das Debüt von Helmet, damals Label-Kollegen des Vierers aus Illinois, der noch bis 1995 auf Touch And Go veröffentlichte - um es dann gut sein zu lassen. Eines der besten (Rock-)Alben seiner Zeit. Über die Am-Rep-Site immer noch zu beziehen.

Link:
www.amphetaminereptile.com

 

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