Wien - Im Zuge ihrer Neuausrichtung ab Herbst wird die börsenotierte Beteiligungsgesellschaft UIAG AG innerhalb der Cross Industries-Gruppe von Stefan Pierer, der sie mehrheitlich gehört, im Industrie- und Dienstleistungssektor agieren und damit den Markt der Mittelstandsfinanzierer und Private-Equity-Anbieter verlassen. Dies erklärte die UIAG am Donnerstag in ihrem Halbjahresbericht.

Eine Beibehaltung der jetzigen Eigentümerstruktur, insbesondere die Notierung an der Wiener Börse, sei ein wesentlicher Grundstein der künftigen Strategie der UIAG, so das Unternehmen weiter. Seit 1991 notieren die Aktien an der Wiener Börse, seit Anfang 2002 im Prime Market. Die Beteiligungsstrategie der UIAG werde mit der strategischen Ausrichtung der Cross Industries AG abgestimmt, um Synergiepotenziale zu nutzen und Überschneidungen zu vermeiden.

UIAG werde künftig die Funktion einer geschäftsführenden Holding ausüben und in ihrer Beteiligungspolitik Mehrheitsbeteiligungen anstreben. Erstmals vorgestellt worden war die Neuausrichtung der UIAG in einer ao. HV am 10. Juli. Damals wurde auch der Beschluss gefasst, den Bilanzstichtag der UIAG mit dem der Cross Industries AG "gleichzuschalten" und auf den 30. September zu verlegen. Per 30. Juni hat die Cross Industries AG 52,48 Prozent an der UIAG gehalten.

Die UIAG selbst war Ende Juni mit 49 Prozent an der Varioform PET Verpackung GmbH und 49 Prozent an der BF Informationstechnologie- Beteiligungsgesellschaft mbH beteiligt. Über die BF hielt sie damals 13,95 Prozent mittelbar an der Brain Force Holding AG - derzeit schon 47,46 Prozent, samt Stimmbindung 53,14 Prozent der Stimmrechte.

Beko Holding

In Sachen Brain Force ist indes die IT-Beteiligungsgesellschaft Beko Holding AG auf den Plan getreten. Sie hat erst am Dienstag dieser Woche erklärt, die Mehrheit an Brain Force übernehmen zu wollen. Der Vorstand sei ermächtigt, bezüglich einer Übernahme von rund 47 Prozent der Anteile an der Brain Force Holding AG mit der Cross-Gruppe (Cross Industries AG/Unternehmens Invest AG) in Verhandlungen zu treten, hatten Beko und UIAG mitgeteilt.

Die Anteile sollen via Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage eingebracht werden, womit Beko über 53 Prozent an Brain Force halten würde. Die Cross-Gruppe selbst hält derzeit rund 29 Prozent an der Beko HOlding AG. Durch Einbringung der Anteile an Brain Force würde die Cross-Gruppe aller Voraussicht nach zum größten Anteilseigner werden und somit ein Pflichtangebot gemäß Übernahmegesetz für die Beko auslösen, hieß es in der Mitteilung von Dienstag.

37,49 Prozent hielt UIAG Ende Juni an der InfoTech Holding GmbH, 23,08 Prozent an Austria Email. Den 3,08-Prozent-Anteil an Efkon hat UIAG im Juli verkauft. Ferner hielt man noch 2,0 Prozent an der JCK Holding GmbH Textil KG und 0,07 Prozent an der Identec Solutions AG.

Der Bilanzgewinn der UIAG erhöhte sich heuer im 1. Halbjahr von 7,82 auf 11,01 Mio. Euro. Darin enthalten waren 10,65 (8,04) Mio. Euro Gewinnvortrag. Der Periodenüberschuss drehte von -0,22 auf positive 0,36 Mio. Euro. Das EGT betrug 392.000 Euro gegenüber 1.000 Euro in der gleichen Vorjahresperiode. Künftig wird die UIAG einen Konzernabschluss nach IFRS erstellen, kündigte das Unternehmen an. (APA)