Die Elefantenrunden im Privatfernsehen werden voraussichtlich ohne Beteiligung der SPÖ stattfinden. Sowohl ATV als auch Puls 4 haben für ihre Wahlsendungen vom SPÖ-Spitzenkandidat Werner Faymann einen Korb bekommen. "Das hat rein terminliche Gründe", lässt Faymann-Sprecherin Angelika Faigl wissen. Die Privaten hätten im Gegensatz zum ORF zu spät angefragt, zu diesem Zeitpunkt sei bereits ein straffer Tourplan für den Spitzenkandidaten erstellt worden. Die Sender weisen dies empört zurück.

ATV habe bereits rund eine Woche nach der Fixierung des Neuwahltermins - Anfang Juli - bei der SPÖ, wie bei allen anderen Parteien auch, um Termine angesucht, heißt es aus dem Privatsender. Anfang August haben alle Parteien zugesagt, mit Ausnahme der SPÖ. Laut Faymann-Sprachrohr Faigl kam die Anfrage zu spät - die Sender seien außerdem nicht bereit gewesen, die Ausstrahlung zu verschieben.

Einen Ersatz akzeptieren weder ATV noch Puls 4. Die SPÖ hat statt Faymann Klubobmann Josef Cap angeboten, das lehnen die Sender allerdings ab. "Wir machen eine Elefantenrunde mit den Spitzenkandidaten, wenn Faymann nicht kommt, bleibt das SPÖ-Pult leer", so ATV-Nachrichtenchef Alexander Millecker. Auch bei Puls 4 soll der Faymann-Sessel nicht nachbesetzt werden, bestätigte Unternehmenssprecherin Christina Patzl. Beide Sender haben aber die Hoffnung noch nicht gänzlich aufgegeben, dass der SPÖ-Politiker seine Termine zugunsten der Elefantenrunden verschieben werde. "Das ist zeitlich nicht drinnen", begräbt Faigl diese Hoffnung.

Puls 4 hat seine Elefantenrunde am 17. September auf dem Programm. ATV strahlt am 21. September "ATV Meine Wahl" live aus. (APA)