Wiesloch  - Der Finanzdienstleister MLP hat die am vergangenen Donnerstag im Abwehrkampf gegen Swiss Life angekündigte Kapitalerhöhung vollzogen. Damit will MLP den Anteil von Swiss Life unter 25 Prozent halten. Die neuen Aktien seien am Freitag an die Versicherer Allianz und AXA ausgegeben worden, gab MLP am Dienstag in einer Reihe von Pflichtmitteilungen bekannt.

Auch der Anteil von MLP-Gründer und Aufsichtsratschef Manfred Lautenschläger sinkt wegen der gestiegenen Gesamtaktienzahl leicht unter die Grenze für eine Sperrminorität. Zusammen mit seiner Familie verfüge er aber weiter über mehr als 25 Prozent, fügte ein MLP-Sprecher in Wiesloch hinzu. Die Familie kontrolliere rund 29 Prozent der MLP-Stimmrechte.

Die Allianz erhöhte durch die neuen Aktien ihren Anteil auf 6,3 Prozent, AXA kommt nun auf 4,7 Prozent. MLP hatte angekündigt, dass die beiden Versicherer jeweils knapp die Hälfte der 9,8 Mio. neuen Stammaktien gezeichnet hätten. Den Rest von 0,7 Prozent zeichnete die bisher nicht an MLP beteiligte HBOS-Tochter Uberior Ena.

Swiss Life war vor zwei Wochen ohne vorherige Absprache bei MLP eingestiegen. Dazu kaufte sie AWD-Chef Carsten Maschmeyer insgesamt 26,75 Prozent der MLP-Papiere ab, die dieser sich zuvor gesichert hatte. MLP bezeichnete den Einstieg als unerwünscht und feindlich. Nach der Kapitalerhöhung entspräche der Anteil noch 24,3 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte Swiss Life bereits beim MLP-Konkurrenten AWD das Ruder übernommen und will die Tochter 2009 von der Börse nehmen. (APA/dpa)