Die 48. Internationale Funkausstellung (IFA),
die am kommenden Freitag für das Publikum die Tore öffnet, gilt als
weltweit bedeutendste Messe für Unterhaltungselektronik. Sie soll wie
im vergangenen Jahr wieder rund 225.000 Besucher auf das
Ausstellungsgelände unter den Berliner Funkturm locken. Offiziell
eröffnet wird die Messe bereits am Donnerstagabend. Die Ansprache
soll die deutsche Kanzlerin Angela Merkel halten.

Die Messe dauert sechs Tage, bis zum 3. September. Mit dabei sind
über 1.200 Aussteller aus der ganzen Welt. Die Branche rechnet damit,
dass - ebenso wie 2007 - Aufträge im Wert von mehr als 2,75 Mrd. Euro
gezeichnet werden. Erstmals werden auf der weltweiten Leitmesse für
Unterhaltungselektronik Haushaltselektrogeräte präsentiert.

Lexikon

Die Welt der Unterhaltungselektronik wartet immer wieder mit
schwer verständlichen Abkürzungen und Bezeichnungen auf. Im Folgenden
ein Überblick über die wichtigsten Begriffe in alphabetischer
Reihenfolge:

Bildauflösung: Mit Bildauflösung wird die Anzahl der Pixel
(Bildpunkte) bezeichnet, aus denen eine Rastergrafik besteht. In der
Regel wird sie durch Breite mal Höhe angegeben. Es gibt verschiedene
Varianten zur Angabe. Die eine gibt einfach nur die Gesamtanzahl der
Bildpunkte an. Das ist in der Digitalfotografie mit der Einheit
Megapixel üblich. Die andere gibt die Anzahl Bildpunkte pro Spalte
(vertikal) und Zeile oder Linie (horizontal) an, wie bei Grafikkarten
und Bildschirmen üblich. In der Fernsehtechnik wird gleichbedeutend
die Anzahl der Zeilen und die der Punkte pro Zeile verwendet.

Blu-ray-Player: Blu-ray-Spieler (blauer Laser) arbeiten mit
kurzwelligem blauem Laserlicht, das viel tiefere Datenspuren lesen
kann als der rote Laser in DVD-Spielern. 50 Gigabyte passen auf eine
Scheibe. Durch verbesserte Kompressionsverfahren wird die höhere
Speicherkapazität erreicht. Zum Vergleich: Auf einer DVD lassen sich
maximal 8,5 Gigabyte pro Seite unterbringen. Im Frühjahr setzte sich
das Blu-ray-System gegen das vor allem von Toshiba gestützte
Konkurrenzformat HD-DVD durch.

DVB-T ist die Abkürzung für den englischen Begriff Digital Video
Broadcasting Terrestrial. Es bezeichnet eine Übertragungstechnik, die
es ermöglicht, Fernsehprogramme digital mit hervorragender Bild- und
Tonqualität bequem und kostengünstig über eine Haus- oder
Zimmerantenne zu empfangen. DVB-T ist eine Variante des Digital Video
Broadcasting (DVB), die vor allem in verschiedenen europäischen,
asiatischen und afrikanischen Staaten sowie in Australien als
Standard für die Übertragung von digitalem Fernsehen und Hörfunk per
Antenne verwendet wird.

Full HD: Full-HD-Modelle stellen Fernseh- und Videobilder mit
1.920 mal 1.080 Bildpunkten dar, also mit der derzeit höchsten
Pixelzahl von HDTV-Übertragungen oder High-Definition-Zuspielungen.
Diese Bildqualität entspricht der fünffachen Auflösung herkömmlicher
Fernsehbilder. Selbst aus geringem Betrachtungsabstand erkennt der
Zuschauer keinerlei sichtbare Pixelstrukturen. Videoprojektionen
profitieren von der vollen HD-Auflösung besonders eindrucksvoll. Mit
dem Begriff wird zumeist die Eigenschaft eines HDTV-fähigen Gerätes
bezeichnet, die höchste mögliche HD-Auflösung ausgeben zu können.

HDMI: High Definition Multimedia Interface ist eine ab Mitte 2003
entwickelte Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio-
und Video-Daten in der Unterhaltungselektronik. Sie vereinheitlicht
existierende Verfahren, erhöht gegenüber diesen die Qualitätsmerkmale
und bietet weiterhin auch ein zusammenhängendes Kopierschutzkonzept.
HDMI ist die erste volldigitale Schnittstelle, die gemeinsam von der
Filmindustrie und praktisch allen weltweit agierenden Herstellern der
Unterhaltungselektronik entwickelt wurde und von Anfang an bis heute
konsequent unterstützt wird.

HDTV: Das Kürzel HDTV steht für High Definition TV
(hochauflösendes Fernsehen). Dies ist ein weltweiter digitaler
TV-Standard, der im Breitwandformat mit scharfen Konturen, satten
Farben und enormer Tiefenschärfe aufwartet. Er zeichnet sich
gegenüber dem herkömmlichem Fernsehen durch eine erhöhte vertikale,
horizontale und temporale Auflösung aus. Der größte technische
Vorteil von HDTV ist die hohe Auflösung. Damit werden Fernsehbilder
feiner gezeichnet, und Details, die im bis heute üblichen
PAL-Standard verloren gehen, werden wieder sichtbar.

LCD-Bildschirme: Ein Flüssigkristallbildschirm (liquid crystal
display) ist ein Bildschirm, der aus einem Gitter von
Flüssigkristall-Transistoren besteht. Flüssigkristalle haben die
Eigenschaft, das Licht zu reflektieren, wenn sie unter elektrischer
Spannung stehen. Zusammen mit der Hintergrundbeleuchtung und Filtern
für die Farben Rot, Grün und Blau entsteht so ein flacher
Farbbildschirm. Die einzelnen Kristalle ändern ihre
Lichtdurchlässigkeit, wenn eine Spannung anliegt. Auf diese Weise
können helle und dunkle Punkte erzeugt werden.

LED: Eine Leuchtdiode (LED für Light Emitting Diode) ist ein
elektronisches Halbleiter-Bauelement. Fließt durch die Diode Strom,
so strahlt sie Licht, Infrarotstrahlung (als Infrarotdiode) oder auch
Ultraviolettstrahlung mit einer vom Halbleitermaterial abhängigen
Wellenlänge ab.

Plasmabildschirm: Ein Plasmabildschirm ist ein
Farb-Flachbildschirm, der das verschiedenfarbige Licht mit Hilfe von
Leuchtstoffen erzeugt, die durch von Gasentladungen erzeugtes Plasma
angeregt werden. Plasmabildschirme werden hauptsächlich als große (ab
37 Zoll) Fernsehgeräte eingesetzt. Der Plasmabildschirm arbeitet mit
ionisiertem Edelgas (Plasma), das durch Spannungsimpulse zum Leuten
gebracht wird, ähnlich wie in Leuchtstoffröhren. Plasma-TVs gelten
als wesentlich kontraststärker und farbtreuer als LCD-Fernseher. Die
Ansteuerung der Bildpunkte erfolgt so schnell, dass keine sogenannten
"Nachzieheffekte" bei schnellen Kamerabewegungen auftreten.
Plasmafernseher sind außerdem resistent gegenüber Magnetfeldern -
große Boxen können also sorglos direkt neben dem Fernseher platziert
werden.

16:9: ist ein Begriff, der in der Video- und Fernsehtechnik das
Verhältnis zwischen Bildbreite und -höhe beschreibt. Das Fernsehen
ist mit einem Seitenverhältnis von 4:3 eingeführt worden, da
Vakuumröhren bei diesem Seitenverhältnis deutlich weniger
problematisch sind und die Dicke der Röhrenwände nicht so stark
ausgeprägt sein müssen wie bei 16:9-Fernseher, um gegen den Druck von
außen standhalten zu können. Das breite 16:9-Bild entspricht dem
Sehwinkel des menschlichen Auges besser als das herkömmliche
4:3-Format. Das Auge kann in dem breiten Bild umherwandern und mehr
Informationen aufnehmen. Seit einiger Zeit drängen Flachbildschirme,
die ausschließlich im 16:9-Format angeboten werden, auf den Markt.

100-Hertz-Technik: Die 100-Hertz-Technik sorgt bei LCD-Fernsehern

für schärfere Bilder, indem sie synthetische Zwischenbilder erzeugt.Durch die Verdopplung der Bildwiederholrate lassen sichBewegungssequenzen flüssiger darstellen, sodass matschige Kanten undRuckeln bei Kameraschwenks der Vergangenheit angehören.(APA/AP)