Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) blickt der Wahl mit einiger Sorge entgegen. Im Gespräch mit dem ORF-Steiermark am Montag zeigte er sich zwar überzeugt, "dass wir mit Werner Faymann einen Top-Spitzenkandidaten haben, der sehr glaubhaft an der Spitze der österreichischen Sozialdemokratie steht". Allerdings: "Beide Großparteien werden trotzdem zu Recht die Rechnung präsentiert bekommen, dass sie nämlich Mittelparteien werden, denn ich rechne damit, dass beide Parteien sich um die 30 Prozent einpendeln werden", so Voves.

Gegen Wahlkampfzuckerl-Lizitierung

Von Wahlzuckerln hält Voves nichts: "Ich möchte mich an dieser Wahlkampfzuckerl-Lizitierung mit Sicherheit nicht beteiligen. Ich habe bereits vor einem Jahr gefordert, die wichtigste Maßnahme wäre das Vorziehen der Steuerreform auf 1. Jänner 2009. Ich glaube, man sollte auch über einen bundesweit wirklich erhöhten Ansatz eines Heizkostenzuschusses über alle Bundesländer hinweg nachdenken, und letztlich hat ja auch Werner Faymann und die SPÖ vor Wochen, Monaten schon gefordert, dass man den Mehrwertsteuersatz auf Grundnahrungsmittel halbieren sollte und darauf leider bis jetzt vom zuständigen Finanzminister eine klares 'Nein' erhalten".

Sausgruber fordert Hausverstand

Vorarlbergs Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) mahnte die Bundespolitik zu Besonnenheit, was die Umsetzung von Vorhaben in Wahlkampfzeiten angeht. Man solle aufpassen, dass im Zuge der Wahl nicht Dinge versprochen werden, die dann Ursache für neue Belastungswellen sein können, so der Landeshauptmann beim Pressefoyer der Vorarlberger Landesregierung am Dienstag. "Etwas mehr Vernunft und etwas mehr Hausverstand würden der Bundespolitik gut tun, der SPÖ sehr gut, den anderen auch gut", stellte Sausgruber fest. (apa/red/derStandard.at, 26. August 2008)