Tarragona - In einem Atomkraftwerk im Nordosten Spaniens ist am Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen seien nach knapp zwei Stunden gelöscht worden, teilte die Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit (CSN) mit. Die Anlage sei abgeschaltet worden. "Der Zwischenfall hatte keinerlei Auswirkungen für die Beschäftigten des Kraftwerks und für die Umwelt", betonte die Behörde.

"Weit entfernt von Nuklearbrennstäben"

Im Atomreaktor Vandellos II bei Tarragona war aus zunächst unbekannter Ursache ein Generator in Brand geraten. Der Bürgermeister der Ortschaft Vandellos, Josep Castellnou, betonte: "Der Brand ereignete sich im konventionellen Bereich des Kraftwerks und weit entfernt von den Nuklearbrennstäben." Eine Untersuchung solle Aufklärung über die Ursache des Feuers geben.

Umweltschützer fordern Stilllegung

Umweltschützer verlangten, dass das Atomkraftwerk - ebenso wie die nahe gelegenen Reaktoren Asco I und Asco II - bis auf weiteres stillgelegt werde. Die Organisationen Greenpeace und Ecologistas en Accion wiesen darauf hin, dass es in den Anlagen in letzter Zeit mehrere Zwischenfällen gegeben habe. Den Betreibern der Kraftwerke solle die Genehmigung entzogen werden.

Aus dem Kraftwerk Asco I war im November 2007 radioaktiv verseuchter Wasserdampf ins Freie gelangt. Die Aufsichtsbehörde legte den Kraftwerksbetreibern zur Last, die Panne erst sechs Monate später gemeldet und den Zwischenfall heruntergespielt zu haben. Den Betreibern droht eine Strafe von bis zu 22,5 Millionen Euro. Darüber hat das Industrieministerium allerdings noch nicht entschieden. (APA/dpa)