Kabul - Weil er Informationen über den Tod zahlreicher Zivilisten bei mutmaßlich US-geführten Luftangriffen zurückgehalten haben soll, ist in Afghanistan ein hochrangiger General entlassen worden. Präsident Hamid Karsai habe General Jalandar Shah Behnam wegen "Nachlässigkeit" und "Zurückhaltung von Informationen" entlassen, teilte das Präsidialamt am Sonntag in Kabul mit.

Zugleich gab er bekannt, dass bei dem Vorfall mindestens 89 Zivilisten getötet worden seien. "Mehr als 89 unserer unschuldigen Landsleute, darunter Frauen und Kinder, starben bei dieser Militäraktion." Diese sei "tragisch" und "unverantwortlich" gewesen, erklärte das Präsidialamt.

Zuvor hatte die afghanische Regierung von 76 Zivilisten gesprochen, die am Freitag bei US-geführten Luftangriffen nahe dem Dorf Azizabad in der westafghanischen Provinz Herat gestorben seien. Die Koalitionstruppen bestätigten zwar einen Einsatz in dem Gebiet, sprachen aber von 30 getöteten Taliban. Eine Untersuchung solle nun Klarheit schaffen. General Jalandar Shah Behnam befehligte die afghanischen Truppen in Westafghanistan. (APA/AFP)