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Eine geht: Gaby Schaunig übergibt den Vorsitz der SPÖ-Kärnten an Reinhart Rohr.

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Und einer kommt: Reinhart Rohr

Villach - Reinhart Rohr ist beim Sonderparteitag der Kärntner SPÖ am Samstag im Villacher Congress Center mit 92,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum Landesparteivorsitzenden gekürt worden. Insgesamt gab es nur 37 Gegenstimmen für den 48-jährigen Villacher. Rohr steht damit auch als Spitzenkandidat der SPÖ für die Landtagswahl im Frühjahr 2009 fest.

Rohr hatte nach dem abrupten Rücktritt seiner Vorgängerin Gaby Schaunig die Parteigeschäfte geführt und auch die Funktion des Landeshauptmann-Stellvertreters übernommen. Er war vom Vorstand einstimmig zum designierten Nachfolger bestimmt worden, Gegenkandidaten gab es nicht.

Strategisch richtige Entscheidung

Schaunig: "An zwei Parteitagen bin ich hier gestanden und habe um Vertrauen gebeten. Das tue ich auch heute wieder, vertraut mir, dass mein Rückzug für die SPÖ und für mich richtig war." Das BZÖ habe geplant, einen Anti-Schaunig-Wahlkampf auf tiefstem Niveau zu führen. Daher sei es die strategisch richtige Entscheidung gewesen, zu gehen. Sie sei stolz auf die Sozialdemokratie und auf ihr Land: "Kärnten hat das Beste verdient, und das heißt: Kärnten frei von Haider und ungeteilt durch ihn."

Faymann attackiert ÖVP

SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann hat am Samstag beim Sonderparteitag der Kärntner SPÖ in Villach die ÖVP heftig attackiert. Diese habe keine Rezepte für die Probleme der Menschen, so der rote Spitzenkandidat. Über weite Strecken widmete er sich aber den Kernthemen Teuerung, Gesundheit und sozialer Ausgleich. Er bekam für seine überraschend kurze Ansprache Standing Ovations im voll besetzten Congress Center.

Stolz und Demut

Sie habe ihren Vorsitz mit "großem Stolz", aber auch mit großer Demut ausgeübt, betonte die Ex-Parteichefin. Ihr Verständnis von Politik sei es, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, daran habe sie in den vergangenen Jahren gearbeitet. In diesem Zusammenhang zählte sie unter anderem die Einführung der Mindestsicherung und hohe Standards im Pflegebereich auf. Ihrem designierten Nachfolger streute sie Rosen, er revanchierte sich mit einem Blumenstrauß, die Delegierten spendeten kräftigen Applaus. (APA)