Auf diesen blassgrünen Investor-Seiten hier ist Ihnen Hans Peter Haselsteiner ohnehin schon länger ein Begriff; neuerdings kommt der Strabag-Chef aber auch wieder vermehrt in unserem Politik-Ressort vor. Und noch eine Redaktion beschäftigte sich diese Woche mit ihm, nämlich jene von derStandard.at/Karriere. Im "Karrieretelegramm" antwortete der Wirtschaftssprecher des Liberalen Forums auf die Frage nach seinem früheren Traumberuf Folgendes: "Je nach Alterstufe waren die unterschiedlich. Einmal war auch Kardinal dabei."

Ein weiterer alpenrepublikanischer Wirtschafts-Kapazunder, nämlich Herbert Stepic, dürfte hingegen eher kein großes Interesse daran haben, auf die politische Bühne zu wechseln. Der Boss von Raiffeisen International wird im "profil" von dieser Woche mit folgenden Worten zitiert: "In der Politik ist man dazu verdammt, Koalitionen zu schließen. Dadurch bringt die Politik ja auch sehr wenig zustande."

Dieser Herr ist dafür wieder ein Polit-Profi reinsten (steirischen Gebirgs-)Wassers: Reinhold Lopatka stießen die angeblichen Medienkooperationen von Verkehrsminister Werner Faymann in dieser Woche ganz ordentlich sauer auf. Der SP-Chef hatte nämlich beteuert, in diversen ominösen Sonderbeilagen eines Nachrichtenmagazins gar nicht vorzukommen – das Gegenteil sei jedoch wahr, so  Lopatka, und resümierte: "Faymanns Lügen und Verstrickungen kommen im Stundentakt."

Zurück zur Wirtschaft, genauer: zu Raiffeisen. Ludwig Scharinger ist Chef der RLB-OÖ und deshalb grundsätzlich an der Oberbank interessiert, sollte er nach dem Rückzug der UniCredit eingeladen werden, deren Anteile zu übernehmen. "Als Spartenobmann ist es mir nicht egal, wo unsere Banken herumschwimmen. Es müssen nicht alle in Mailand landen", sagte er in Anlehung an das Schicksal der Bank Austria.

Mit einem weiteren Seitenhieb, diesmal auf eine ehemalige Gewerkschaftsbank, betonte Scharinger dann auch, wie erfolgreich das Geschäftsmodell seiner Bank sei, und worauf er dies zurückführt: "Wir gehen nicht in die Karibik, sondern bleiben bei unseren Kunden und betreuen diese ordentlich."

Und ordentlich sieht auch der deutsche Wirtschaftsexperte Peter Bofinger die Konjunktur, ordentlich im freien Fall nämlich: "Jetzt ist die Party vorbei, die Partygäste sind verkatert, manche mussten in die Intensivstation. Uns steht eine Entziehungskur bevor." (red)