Mattersburg - Beim Spiel zur siebenten Runde in der österreichischen Fußball-Bundesliga zwischen dem SV Mattersburg und dem Kapfenberger SV kommt es zu einem Wiedersehen alter Bekannter. KSV-Trainer Werner Gregoritsch kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er mit den Burgenländern 2003 den Aufstieg in die höchste Spielklasse und im Jahr darauf den Klassenerhalt schaffte, ehe sein Vertrag nicht verlängert wurde.

Der Steirer, der in der Saison 2002/03 mit dem SVM gegen die Kapfenberger zwei klare Heimsiege holte, aber auch zwei Auswärtsniederlagen kassierte, ist auf ein ganz besonderes Rendezvous mit der Vergangenheit eingestellt. "Ich habe sehr positive Erinnerungen an Mattersburg. Was ich dort an Emotionen von den Fans erlebt habe, habe ich sonst nirgends erlebt", erklärte Gregoritsch.

Dass er unfreiwillig seine Koffer packen musste, ist für den Betreuer mittlerweile erledigt, auch wenn er zugab: "Damals habe ich es nicht verstanden, jetzt schon." Nach seinem Abgang habe er geschworen, nicht als Privat-Person, sondern nur als Trainer ins Pappelstadion zurückzukehren, "weil ich in diesem Stadion emotionell sehr verankert bin. Und daran habe ich mich gehalten, seit vier Jahren war ich nicht mehr dort. Wenn ich da am Samstag reingehe, wird einiges auf mich einströmen", sagte Gregoritsch.

Den Weg Mattersburgs hat er auch nach seinem Abschied intensiv verfolgt. "Die Philosophie der Mattersburger ist für Vereine wie Kapfenberg beispielhaft", sagte der 50-Jährige, der Ähnlichkeiten in der Art der Vereinsführung bemerkt hat. "Beide haben Visionen, setzen aber auch auf Kontinuität."

Außerdem freut sich Gregoritsch auf das Treffen mit Mattersburg-Coach Franz Lederer, der in seiner Zeit im Burgenland als Co-Trainer fungierte. "Ich hatte mit ihm ein freundschaftliches Verhältnis. Er hat schon damals gezeigt, dass er viel Fußball-Verstand hat."

Lederer formulierte die damalige Zusammenarbeit folgendermaßen: "Wir waren Berufskollegen. Es war für uns beide eine lehrreiche Zeit." Die aktuelle Mattersburg-Betreuer sieht deutliche Parallelen zwischen seiner Truppe und den Kapfenbergern. "Sie haben Feuer und wollen so wie wir über Leidenschaft und Kampf ins Spiel finden."

Als klarer Favorit geht Mattersburg laut Lederer aber nicht in die Partie. "Es gibt keinen Gegner, gegen den wir drei Punkte einfahren müssen. Doch wir wissen, wir sollten dieses Spiel gewinnen."

Gregoritsch hofft hingegen auf den ersten vollen Saisonerfolg und damit den ersten Oberhaus-Sieg seit 1966. "Aber dafür müssen wir aggressiv in die Zweikämpfe gehen, unsere Chancen nutzen und dürfen uns auf keinen Fall den Schneid abkaufen lassen", forderte der Betreuer des Schlusslichts.
(APA)

SV Mattersburg - Kapfenberger SV (Samstag, 19.30 Uhr, Pappelstadion, SR Plautz). Keine Saison-Ergebnisse 2007/08

Mattersburg: Borenitsch - Mravac, Sedloski, Pöllhuber - Atan, Lösch, Mörz, Lindström, Salamon - Naumoski, Jancker

Ersatz: Bliem - Csizmadia, Mansberger, Pauschenwein, Seidl, Th. Wagner, Doleschal

Es fehlt: Schmidt (rekonvaleszent)

Kapfenberg: Eisl - Osoinik, Taboga, Akoto, Schellander - Lienhart, Siegl, Liendl, Felfernig - Pejic, Sencar

Ersatz: Susko - Erkinger, Schönberger, Hüttenbrenner, Wieger

Es fehlen: Fukal, Rauscher, Kozelsky (alle verletzt), Bernsteiner (rekonvaleszent)