Paris - Der georgische Präsident Michail Saakaschwili hat dem russischen Regierungschef Wladimir Putin vorgeworfen, nach Georgien die Ukraine destabilisieren zu wollen. "Er verteilt russische Pässe an die Bewohner der Krim", sagte Saakaschwili der französischen Zeitung "Le Figaro". "Er könnte anschließend unter dem Vorwand eingreifen, dass er nur seine Bürger zu schützen versucht."

"Russisches Militärlager"

Viele Bürger der abtrünnigen georgischen Provinz Südossetien haben russische Pässe angenommen, weil sie georgische Pässe ablehnen und südossetische Papiere im Ausland nicht anerkannt werden. Saakaschwili nannte Südossetien ein "russisches Militärlager" zur Beherrschung Georgiens. "90 Prozent der Regierung Südossetiens sind Russen. Der ossetische Verteidigungsminister ist ein russischer General."

"Kein neuer Kalter Krieg"

Einen neuen "Kalten Krieg" sieht Saakaschwili nicht. "Die Russen haben nicht die Fähigkeit, einen Weltkrieg zu führen", sagte er. "Die aktuelle russische Regierung besteht nicht aus Kommunisten oder Stalinisten. Das sind eher am Geld interessierte Leute." Sie wollten daher gute Beziehungen zum Westen, glaubten aber, die Europäer manipulieren zu können. Europäer und Amerikaner dürften keine Kompromisse machen, sondern müssten die Russen aus Georgien herausholen. (APA/dpa)