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Das vor der australischen Küste umherirrende Walkalb wurde eingeschläfert.

Foto: AP/Rob Griffith

Sydney - Das verletzt vor der australischen Küste umherirrende Walkalb ist am Freitag eingeschläfert worden. Tierärzte waren zuvor zu dem Schluss gekommen, dass das Tier alleine nicht überlebensfähig sei. Das 4,5 Meter lange Walkalb wurde an den Strand geleitet, Einsatzkräfte streichelten es, bevor es auf eine Plane gehievt wurde. Anschließend wurde das Tier, in einem Zelt vor den Augen von Schaulustigen geschützt, getötet. Acht Polizeiboote waren im Einsatz, um Medienvertreter und Neugierige fernzuhalten.

"Nahegehende Entscheidung"

Dem Wal sollte zunächst ein Beruhigungsmittel verabreicht werden, danach eine tödliche Dosis eines Betäubungsmittels, wie die stellvertretende Direktorin der Umweltbehörde von New South Wales, Sally Barnes, sagte. Der Zustand des jungen Wals habe sich innerhalb von 24 Stunden rapide verschlechtert. "Experten sagen uns, dass er leidet, und wir mussten die harte Entscheidung treffen, den Wal einzuschläfern", sagte Barnes am Freitag in der Früh (Ortszeit) im Rundfunksender ABC. "Jeder hängt sehr an diesem Tier, und es ist eine sehr nahegehende Entscheidung." Die Behörden hätten in Australien und im Ausland Rat gesucht, um dem Wal zu helfen, aber sein Zustand sei einfach zu schlecht gewesen.

Das Schicksal des Wals, von den Australiern "Colin" getauft, bestimmte seit seinem ersten Auftauchen am Sonntag die Schlagzeilen im Land. Das hungrige Tier versuchte mehrfach, an Booten zu saugen, die es offenbar mit seiner Mutter verwechselte. Experten glauben, dass das ein bis zwei Monate alte Kalb von seiner Mutter verlassen wurde, vermutlich, weil es krank war. Zudem schien es, dass das Tier von einem Hai angegriffen worden war. Versuche, das Jungtier ins offene Meer zu lotsen, schlugen fehl, weil der Wal immer wieder die Nähe der Boote suchte. (APA/AP)